Wadersloh (mw/bb). Schulleiter Hans-Jürgen Lang und das Kollegium des Johanneums sind gespannt auf die schrittweise Öffnungs des Schubetriebs ab dem morgigen Donnerstag. Schon seit Wochen wurde auf den Tag hingearbeitet. Hinsichtlich der anstehenden Abi-Prüfungen kommt dem Gymnasium auch die räumliche Nähe zum Realschul-Leerstand am Schulkamp gelegen – denn dort wird ein Teil der Abschlussprüfungen geschrieben.
Für die Abiturienten waren die letzten Wochen Neuland: Lange herrschte Ungewissheit über die Vorbereitung und Durchführung der Abi-Prüfungen. Das Land NRW schuf letzte Woche Fakten und auch für die 85 Abiturienten in Wadersloh besteht seitdem Klarheit: Morgen (Donnerstag) darf unter strengen Auflagen wieder vor Ort gelernt werden – der Schulbesuch bleibt dabei für die Abschlussklassen aber optional. Parallel zu dem Vor-Ort-Angebot bieten die Lehrer die Lernangebote auch digital an. „Meien Kolleginnen und Kollegen erreichen die Schüler über viele Kanäle per E-Mail und Videounterricht. Das läuft sehr gut. Ein Drittel des Kollegiums zählt zu den Risikogruppen und vor Ort werden die jüngeren Kollegen einspringen“, so Schulleiter Hans-Jürgen Lang im Gespräch mit MW.
Rund 20 von 85 Abiturienten kommt ab Donnerstag zur Schule
Rund ein Viertel der Abiturienten wird am Donnerstag in Wadersloh erwartet. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich auf diverse Hygienemaßnahmen einstellen. Temperaturmessung, Hände-Desinfektion, Abstand halten. Auf dem Schulhof und im ÖPNV soll ein Mundschutz getragen werden. Hier hat die Schule vorgesorgt und einen Vorrat angelegt. In den Klassenräumen werden dann maximal je 10 Schüler unterrichtet. So wird der Sicherheitsabstand gewährleistet. Auch in den Unterrichtsräumen stehen neben Waschbecken auch Handdesinfektionsspender und Einweg-Handtücher bereit. Die Räume wurden im Vorfeld umfassend gereinigt. Alle Schulbusse werden nach Fahrplan pendeln und maximal 15-20 Schüler pro Bus transportieren. Ein Teil der Abiturienten wird mit Privat-PKW zur Schule anreisen.
Ab dem 12. Mai starten dann die Abiturprüfungen. „Dank der Kooperation mit der Gemeinde Wadersloh können wir auch die Räumlichkeiten der ehemaligen Realschule nutzen. In der Aula können die großen Prüfungen stattfinden und drumherum gibt es weitere Ausweichmöglichkeiten“, sagt Hans-Jürgen Lang. Die Abiprüfungen enstprechen dabei den einheitlichen Standards und werden einen Tag vor den Prüfungen über einen Server bezogen und dann keimfrei an die Schüler ausgegeben.
Fernunterricht wird gut angenommen – Lehrer und Schüler freuen sich auf Rückkehr in den regulären Schulalltag
Ab dem 4. Mai könnte es voraussichtlich auch wieder Lerngruppen aus der Q1 vor Ort geben. Bewährt habe sich der Fernunterricht in drei Schritten: 1. Die digitale Kommunikation mit Lehrern und Schülern 2. Die Bereitstellung klassischer Unterrichtsmaterialien und 3. Eine Videoplattform per Live-Stream, welche derzeit in Vorbereitung sei. Das Johanneum bietet zudem auch Leihgeräte für den Fernunterricht an, so dass alle Schüler mit mobilen Endgeräten am Digitalen Unterricht teilnehmen können.
„Wir sehen ein hohes Bedürfnis an Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern. Auch wenn die digitalen Angebote die personelle Präsenz nicht ersetzen werden, nehmen wir viel mit für das zukünftige Lernen. Sollte die Corona-Situation weiter andauert, planen wir bereits weitere Schritte. Wir bleiben zuversichtlich. Nicht nur unser Kollegium hat ‚Entzugserscheinungen‘, auch die Schülerinnen und Schüler sehnen sich nach dem Unterricht vor Ort. Die soziale Komponente spielt halt auch eine wichtige Rolle“, zeigt sich Schulleiter Hans-Jürgen Lang optimistisch, die derzeitige Schulsituation gut zu überstehen.
Foto/Text: Brüggenthies