Liesborn (mw/bb). In Corona-Zeiten ist Solidarität gefragt. Vor allem brauchen aber auch die Pflegediensteinrichtungen, Ambulanten Pflegedienste und Arztpraxen gerade jede Hilfe, die sie bekommen können. Da sind auch kreative Lösungen gefragt. Und da kann jeder in der Großgemeinde mithelfen, wenn er mit einer Nähmaschine umgehen kann. Das St. Josef-Haus in Liesborn ruft dazu auf, Behelfsmundschütze zu nähen.
„Wir als Einrichtung bekommen kein Material zum Schutz der Bewohner und der Mitarbeitenden mehr nach, das bezieht sich auf Mundschutz, FFP 2-Masken und Schutzkittel. Somit ist die Idee dieser Solidaritätsaktion entstanden. Die Feuerwehr Essen hat eine Anleitung zum Nähen des Behelfs-Mundschutz veröffentlicht“, erklärte uns Einrichtungsleiterin Silvia Keggenhoff in einem Telefonat. „Der genähte Mundschutz hilft als Schutz bei der Versorgung der von und versorgten Risikogruppe, da wir in der Pflege und Betreuung nah am Bewohner arbeiten und so vielleicht die Verbreitung des Virus verlangsamen. Auch der Virologe der Charité, Professor Christian Dorsten findet die Idee nicht schlecht.“
Der wohl prominenste Mediziner Deutschlands wird wie folgt zitiert: „Wenn jemand beim Tragen eines solchen Mundschutzes ein gutes Gefühl habe, könne man das ruhig machen“, sagte der Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, am Dienstag in seinem NDR-Podcast. “Man denkt immer, man schützt sich selbst mit der Maske, in Wirklichkeit schützt man aber andere.” Bei feuchter Aussprache etwa könne auch ein einfacher Mundschutz grobe Tröpfchen des Mundschutz-Trägers abhalten.
Wichtig: Der selbst genähte Mundschutz muss ca. alle 20 Minuten gewechselt werden. Danach wird es durch desinfizierendes Waschen aufbereitet und ist wieder einsatzbereit.
„Wir können uns vorstellen, das viele sich in der Zeit der reduzierten Kontakte gerne zu Hause mit Nähen beschäftigen und uns dadurch bei der Pflege und Betreuung unserer Bewohner so unterstützen. Wir hoffen, dass wir lange so eine Erkrankung mit Corona bei uns im Haus so verhindern können“, bittet Silvia Keggenhoff um Mithilfe aus der Bevölkerung. „Allen, die sich an der Aktion beteiligen, jetzt schon ein dickes Danke schön im Namen der Bewohner*innen des St. Josef-Haus Liesborn, (die zu der Risikogruppe der chronisch Kranken gehören). Auch die Mitarbeitende bedanken sich für die Unterstützung.“
Auch das Team der Pflege hofft auf viele aktive Näher*Innen: „Wir wollen lange gesund bleiben, damit wir unserer Bewohner*innen lange gut versorgen können.“
So läuft die Aktion ab
Die genähten Mundschutze können im Haupthaus ders St. Josef-Haus in Liesborn abgegeben werden. Dort steht eine Sammelbox im Eingang bereit.
Anleitung zum Nähen der Behelfsmundschütze (PDF)
Mund-Nasen-Schutz__Naehanleitung_2020_Feuerwehr_Essen
(Bitte Stoff verwenden, der bei 60 Grad waschbar ist!)