Wadersloh (mw/bb). Schulträger und Schulleitung des Gymnasiums Johanneum möchten gemeinsam mit Schülerschaft und Kollegium der Corona-Krise trotzen! Und zwar mit allen (digitalen) Mitteln. Die Krise kann auch eine Chance sein für die Digitale Bildung in der Zukunft.
Im Schulausschuss war das Thema „Digitalisierung“ und Lernen via iPad und co. in den letzten Wochen und Monaten ein häufig diskutiertes Thema. Nun ist es aber ausgereechnet höhere Gewalt, die dazu führt, dass man kreativ werden muss. Die Corona-Krise als Chance? Für die Q2 sei die aktuelle Situation besonders bitter. Keine Mottowoche und ein „kalter Rauschmiss“, wie es der Oberstufenkoordinator Wolfram Wenner formulierte, sind zu verschmerzen. Die Abi-Prüfungen sollen wie geplant durchgeführt werden.
Das Gymnasium arbeitet mit einem internen Cloud-System und kann darüber Aufgabenpools an die Schulklassen verteilen. Youtube-Tutorials werden in engeer Absprache mit dem Land NRW ebenfalls angeboten. Dabei werden die Lehrer*Innen darauf achten, dass die Schüler*Innen nicht überfordert werden. Die wiederum müssen vor allem viel Selbstdisziplin aufbringen, um die Aufgaben auch abzuarbeiten. Der organisatorische Aufwand ist immens, doch durch die gute Vorarbeit kann die schulinterne Lösung vorgezogen werden. Die Digitale Kommunikationsplattform wird von den Lehrkräften mit Augenmaß betreut. Und irgendwie erlebt auch das Schulfernsehen ein Comeback. So haben die Öffentlich-Rechtlichen ein bundesweites Bildungsangebot geschaffen (externer Link).
Ruhe und Gelassenheit, vor allem aber Besonnenheit sind nun gefragt. Keine Schule heißt nicht: Mit Freunden auf dem Sportplatz treffen. Hier weisen die Schulen und die Gemeindeverwaltung explizit darauf hin, dass sozialer Kontakt mit anderen vermieden werden sollte. Schuldezernent Elmar Ahlke berichtete, dass das zentrale Betreuungsangebot, das kurzfristig von Wadersloh nach Liesborn verlegt wurde, am Montag kaum in Anspruch genommen wurde. Das Mütterzentrum hat dort die Betreuung übernommen. Gleiche gelte auch für die DRK-Kitas. An der Sekundarschule waren die Lehrer*Innen auf Abruf vor Ort, am Johanneum Schulträger und Schulleitung.
In der Krise rückt die Großgemeinde näher zusammen und muss in vielen Bereichen umdenken. Es geht um Entschleunigung und um Solidarität. Und es geht auch darum, sich auf die aktuelle Situation einzustellen und statt im Klassenverbund die Krise auch als Chance zu sehen.
Fotos/Text: B. Brüggenthies