Wadersloh/Diestedde/Liesborn (mw/bb). Sicherlich haben viele von euch die warmen Frühlingsonnenstrahlen draußen genossen. In dieser Woche sollten wir uns aber nicht nur auf die zwangsweise angeordnete Möglichkeit der Einsamkeit einstellen, sondern auch schon an die Zeit nach dem „Shutdown“ denken. Wenn wir in den nächsten Monaten wieder in unsere Lieblingsrestaurants, Cafés und Kneipen gehen möchten, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um unsere heimischen Landwirte und Gastronomen zu unterstützen.
Der Stillstand in Wadersloh, Diestedde und Liesborn hat weitreichende Folgen für uns alle. Natürlich sind wir alle betroffen, aber für die heimische Gastronomie- und Veranstalterszene, aber auch für die Landwirte brechen schwere Zeiten an, die möglicherweise existenzielle Auswirkungen haben können. Durch den „Hausarrest“ bleiben die Wochenmärkte, Hofläden, Restaurants und Cafés deutlich leerer als sonst.
Tony e Pepe: Familienväter sind überzeugt, die Krise gemeinsam zu meistern
Die Pizzeria Tony e Pepe ist ein Familienbetrieb. Wenn hier jemand ausfällt, muss der Betrieb geschlossen werden. „Aufgrund der aktuellen Corona-Krise haben wir uns dazu entschlossen unsere Gasträume Pizzeria sowie die Trattoria bis auf weiteres zu schließen. Ganz dicht machen können wir nicht, aber wir müssen jetzt handeln“, sagt Tony Mancuso im Gespräch mit MW. Die Pizzeria wird für Besucher geschlossen, aber der Pizza-Lieferdienst bleibt und beliefert die Wadersloher Ortsteile. Vor-Ort-Bestellungen werden via Gaststättenfenster herausgegeben. So wird der Kundenkontakt minimiert, aber trotzdem kommt etwas Umsatz in die Kassen.
Bis Mai wurden quasi sämtliche Reservierungen storniert. Für Tony und seinen Bruder Pepe ein schwere Situation, da beide junge Familienväter sind: „Uns ist dieser Schritt nicht leicht gefallen, aber die Gesundheit unserer Familien und natürlich unserer Gäste ist uns sehr wichtig. Wir können nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass sich durch nicht notwendige soziale Kontakte in unseren Gastronomieräumen, der Virus weiter ausweitet. Hiermit leisten wir unseren Beitrag, dass das Gesundheitssystem nicht, wie bei uns in Italien, zusammenbricht. Nur wenn jeder seinen Betrag leistet und auf soziale Kontakte verzichtet, können wir diese Krise durchstehen“, sagen die beiden Brüder. | Bei „Tony e Pepe“ gibt es Dienstag bis Sonntag von 17:00 Uhr bis 22:00 Uhr warme Küche. | Telefon: 02523-8017 Webseite (extern)
Landwirte stehen in den Startlöchern
Für Johannes Henkelmann ist der Shutdown auch ein Aufruf für alle, die heimischen Landwirte zu unterstützen, denn die möchten im Gegenzug sehr gerne helfen: „Da es nun die ersten Corona-Fälle in Wadersloh gibt, haben wir Landwirte überlegt, wie wir helfen können. Vielleicht könnte man einen Bestelldienst für Lebensmittel aus der Region anbieten“, so die ersten Überlegung des Waderslohers und seiner Mitstreiter*Innen. Vor allem für ältere Mitbürger*Innen wäre das sicher ein großer Vorteil. Die Demos der Gruppe „Land schafft Verbindung“ sind ausgesetzt, da wäre z.B. ein Lieferdienst per Traktor die beste „Werbung“ für soziales Engagement auf dem Land. Beim Hofladen der Familie Henkelmann gibt es Eier, Marmelade, Honig und Kartoffeln und selbstverständlich Milch. So wäre das Frühstück schon mal gesichert und der Weg zu einem möglicherweise überfüllten Supermarkt mit leeren Regalen hinfällig. | Telefonnummer 02523-1532 (Familie Henkelmann).
Hofläden liefern bei Bedarf Lebensmittel bis an die Haustür
Der Naturhof Beerhues bietet spontan Apfelsaft und Walnüsse sowie selbstgemachte Fairtrade-Schokolade (eigentlich eingeplant für die Bibeltage in Liesborn) an und liefert auf Wunsch zum moderaten Preis bis an die Haustür. „Wir müssen als Dorfgemeinschaft jetzt zusammenhalten“, lächelt Karola Beerhues die Krise einfach weg. Das ist die richtige Einstellung! | externer Link
Schnell reagiert hat auch der Hofladen Kampmann aus Sünnighausen: Ab Mittwoch gibt es bis Ostern einen Bringdienst für Mittagsmenüs für die Dörfer Sünninghausen und Diestedde (von Montags bis Samstags). Annette Kampmann ist telefonisch unter 02520-232 oder via Mail erreichbar.
Jetzt ist die Dorfgemeinschaft gefragt, um den „Shutdown“ gemeinsam zu bewältigen
Nicht nur die Gastronomen und Landwirte bereiten sich auf den „Shutdown“ vor. Für die Apotheken in der Großgemeinde brechen harte Zeiten an. Während von den Lieferdiensten der Pizzerien reichlich gebraucht machen werden sollte, sollten Apothekenlieferung wirklich nur im äußersten Notfall in Anspruch genommen werden, denn die Fahrer*Innen sind schon jetzt am Limit. Vielleicht könnten da Ehrenamtliche aushelfen? Packen wir es an! :)
In unserer Community-Gruppe „Digitaler Dorfbrunnen“ und auf der Corona-Sonderseite gibt es eine Übersicht über Hofläden & co. Was meint ihr? Wie geht ihr mit der aktuellen Situation um? Kommentiert gerne hier unter dem Beitrag oder auf Facebook. BLEIBT GESUND!
Fotos/Text: Brüggenthies