Kreis Warendorf (mw/pm). „Wir nehmen die Herausforderung an und wollen die Artenvielfalt fördern!“ – Das erklärten der Kreis Warendorf, der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), Kreisverband Warendorf, die Landwirtschaftskammer (LWK) NRW, Kreisstelle Warendorf und die NABU-Naturschutzstation Münsterland als Biostation des Kreises bei der Unterzeichnung des „Bündnisses für Artenvielfalt“ im Kreishaus. Denn trotz vielfältiger Maßnahmen, die die Landwirtschaft, der Naturschutz und andere Fachbereiche bereits umgesetzt haben, hat die biologische Vielfalt auch im Kreis Warendorf weiter abgenommen.
„Das kann so nicht weitergehen. Wir wollen unsere gemeinsamen Anstrengungen verstärken, dieser negativen Entwicklung mit Maßnahmen vor der eigenen Haustür entgegenzuwirken und die biologische Vielfalt zu fördern“, erläutert Landrat Dr. Olaf Gericke. Über die bereits bestehenden Projekte hinaus sollen neue und wirksame Möglichkeiten und Wege gefunden werden, um die Biologische Vielfalt wieder zu stärken – nicht nur in Schutzgebieten, sondern auch in der „Normallandschaft“.
Damit dies gelingt, sollen in Kürze auch weitere Gruppen angesprochen werden, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. „Der ehrenamtliche Naturschutz ist ein wichtiger Partner beim Schutz der Artenvielfalt, deshalb möchten wir sehr gerne gemeinsam Projekte entwickeln und die Naturschutzverbände in der Projektumsetzung einbinden“, erklärt Dr. Britta Linnemann, Vorstandsvorsitzende der Naturschutzstation. „Genauso sind Jäger, Imker oder Förster neben den Landwirten wichtige Akteure, die mit ihrem Fachwissen Maßnahmen voranbringen können“, ergänzen Karl Werring als Kreislandwirt und Hermann-Josef Schulze-Zumloh als Vorsitzender des WLV.
Besonders die Agrarlandschaft soll in den Blick genommen werden, sind doch gerade dort viele Arten in Bedrängnis geraten. Mit der Ausweitung des freiwilligen Vertragsnaturschutzes gebe es bereits ein bewährtes Instrument, das wirksame Maßnahmen für die Biodiversität biete, erläutert Daniela Puppe, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde. Es gehe aber auch um die Wirksamkeit der Flächen: „Da, wo beispielsweise Blühstreifen angelegt werden, kommt es auf die richtige Saatenmischung an, die den Arten zugutekommt.“
Darüber hinaus gibt es viele innerstädtische Flächen, die im Sinne der Artenvielfalt optimiert werden können. Dazu möchten die Bündnispartner möglichst alle kreisangehörigen Kommunen mit ins Boot holen. Die Kreisverwaltung geht hier mit gutem Beispiel voran und unterstützt den Artenreichtum an ihren Liegenschaften durch entsprechende Gestaltungs- und Pflegekonzepte.
Auch die Bürgerinnen und Bürger im Kreis ruft das Aktionsbündnis zur Mithilfe auf. „Jeder kann seine eigenen Flächen am Haus und im Garten optimieren“, so der Landrat. Hierbei helfe beispielsweise die „Warendorfer Mischung“, die die Bündnispartner bei der Unterzeichnung der Erklärung zum ersten Mal präsentierten. Die Samenmischung wird ab April verfügbar sein. Um die Wirksamkeit und Intensität der Maßnahmen im Aktionsbündnis mit voller Kraft gestalten zu können, hat der Kreistag im Haushalt 2020 entsprechende Personal- und Finanzmittel bereitgestellt.
Quelle: Kreis Warendorf