Liesborn (mw/bb). Eine besondere Führung im Museum Abtei Liesborn stellte am Montagnachmittag das Thema „Licht“ als Stilmittel in zeitgenössischen Barock-Gemälden in den Mittelpunkt. Museumsführerin Brigitte Lutz, freie Mitarbeiterin, brachte Licht ins Dunkle und verknüpfte ihren Vortrag mit geschichtlichtem Hintergrund und Einordnung in die damalige Zeit des Umbruchs von der Renaissance zum Barock.
Wie der Zufall es wollte, fand die Führugn an „Mariä Lichtmess“ (auch: „Darstellung des Herrn“) statt. In der katholischen Liturgie endete Anfang Februar die Weihnachtszeit und die Tage wurden endlich wieder länger. So passte das Thema „Licht“ für die besondere Führung perfekt. Anhand von Beispielen erfuhren die rund 30 Teilnehmer*Innen mehr zu den besonderen Schlaglichtern in der Kunst. Im Vergleich zu den Werken des Meisters von Liesborn, die eine eher gleichmäßige Farbgebung aufweisen, ließen sich niederländische Künstler im Zeitalter des Barock und nach dem Dreißigjährigen Krieg von der Kunstmetropole Rom inspirieren und brachten die Fortführung von Rennaissance und Antike in Form der barocken Einflüsse als eindrucksvolle Gemälde, die eine Geschichte erzählen, auch in unsere Breitengrade.
In den Kirchen wurde der Gottesdienst als „heiliges Theater“ inszeniert und die prächtigen und klanggewaltigen Orgeln fanden Einzug in die Gotteshäuser. Die Kunst dieser Zeit setzte mit poinitiertem Pinselstrich auf Lichtsetzung und stellt gleichermaßen Emotionen und Bewegung dar. So überrascht das Ölgemälde „Die Anbetung der Hirten“ (2. Hälfte des 17. Jahrhunderts) von Gerrit van Honthorst mit seinem eindrucksvollen Lichtspiel mit nahezu lebensecht wirkender Mimik der Hirten beim Anblick des Christuskindes in der Krippe.
Fotos (2) /Text: Brüggenthies