Wadersloh (mw/pm). Was kann eine Gemeinde wie Wadersloh beitragen, um die Energiewende voranzubringen und den Klimawandel zu bremsen? Wie kann es gelingen, ein ganzes Land auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen? Welche Regeln und Gesetze brauchen wir dafür? Diese spannenden Fragen zur Zukunft der Energieversorgung beantwortet am Dienstag, 4. Februar 2020, der renommierte Wissenschaftler und Energieexperte der TH Köln, Eberhard Waffenschmidt. Er kommt auf Einladung der Initiativen Klimatreff WDL, Solarenergie Förderverein Deutschland e.V. (SFV) – Infostelle Münsterland und der Genossenschaft Umweltfreundliche Energien Wadersloh (UEW e.G.) nach Wadersloh.
„Der Klimawandel betrifft uns alle und wird auch im Münsterland zunehmend spürbar“, sagt Waffenschmidt. Das Ziel einer 100-prozentigen Versorgung mit Erneuerbaren Energien werde derzeit viel diskutiert und immer noch angezweifelt. Politisch stehe zwar der Klimaschutz hoch im Kurs, aber gleichzeitig behindern die Gesetzgeber den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv. An welchen Stellen es besonders hakt, und welche Lösungsvorschläge es dafür gibt, wird an dem Abend im Johanneum erläutert und diskutiert.
Prof. Eberhard Waffenschmidt lehrt als Professor für elektrische Netze an der der Technischen Hochschule Köln und ist Mitglied des CIRE (Cologne Institute for Renewable Energy). Schwerpunktfrage seiner Arbeit ist: Wie muss das Stromnetz für eine Stromversorgung mit 100% Erneuerbaren Energien angepasst werden? Zudem ist er Vorsitzender des Solarenergie Fördervereins Deutschland e.V.
Das sagt Prof. Eberhard Waffenschmidt über den Inhalt seines Vortrags
„Deutschland kann sich vollständig mit Erneuerbaren Energien versorgen: Alle geeigneten Dach- und Fassadenflächen werden für Solarenergie genutzt. Die Windkraft wird im Binnenland durch den Ersatz von Altanlagen und Neubauten in Süddeutschland weiter ausgebaut. Alle Häuser werden nach dem Stand der Technik wärmeisoliert. Abwärme und Kraft-Wärme-Kopplung werden genutzt und Wärmepumpen liefern dezentral Wärme. Reststoffe wie Stroh, Abfall und Klärschlamm werden effektiv verwendet. Der Verkehr wird elektrisch umgestellt und der Großteil des Güter-Fernverkehrs wird die Bahn verlagert. Ein passender Mix an Erneuerbaren Energien verbunden mit einem Ausbau an Energiespeichern ermöglicht eine Stromversorgung zu jedem Zeitpunkt.
Dieses Ziel einer 100% Versorgung mit Erneuerbaren Energien steht derzeit politisch in der Praxis unter Beschuss. Während alle Politiker von Klimaschutz reden, wird der Ausbau von Erneuerbaren in allen Bereichen unauffällig behindert. Brauchen wir noch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) oder ist der „Welpenschutz“ der Erneuerbaren Energien nicht mehr nötig? An welchen Stellen es besonders hakt, und welche Lösungsvorschläge es dafür gibt, wird an diesem Abend erläutert und diskutiert werden.“
Der Vortrag in der Aula des Johanneums, Liesborner Straße 10 in Wadersloh, beginnt um 19 Uhr. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Quelle: PM UEW e.G. / Foto: Brüggenthies