Wadersloh/Diestedde/Liesborn (mw/bb). Vor gerade einmal zwei Monaten formierte sich in Wadersloh ein buntes Netzwerk an ehrenamtlichen Vereinsvertretern aus allen Ortsteilen. Als „Gemeinschaft der Vereine“ gestartet, möchten man nun mit vereinten Kräften durchstarten und ruft für das 2020 das „Jahr der Nachhaltigkeit“ mit frischen Ideen rund um Klimaschutz, Nachhaltigkeit, bewusste Ernährung und Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und Gruppen aus.
Initiiert wurde die „Gemeinschaft der Vereine“ von dem Heimatverein Wadersloh, doch der hat sich nicht alleine die Stärkung der Dorfgemeinschaft durch bürgerliches Engagement auf die Fahnen geschrieben. Winfried Schlieper, Jessica Jemella und Benedikt Brüggenthies vom Heimatverein Wadersloh freuten sich, dass viele Interessenten der Einladung zum gemeinsamen „brainstorming“ gefolgt waren. Unter dem Dach der Nachhaltigkeit möchte die Gemeinschaft künftig bei gemeinsamen Projekten an einem Strang ziehen und sich miteinander vernetzen. Erste konkrete Projekte wurden am Dienstagabend bei „Miss Elly“ im Plenum vorgestellt und konkretisiert. Neben Vertretern von Vereinen aus Diestedde, Wadersloh und Liesborn nahmen auch Mitglieder der Gruppe „Klimatreff WDL“ und Schüler der Fridays4Future-Bewegung des Gymnasiums Johanneums an der Besprechung teil.
Während die Politik erst noch über einen „Runden Tisch Klimaschutz“ abstimmen muss, arbeiteten die Anwesenden bereits konkrete Planungen für 2020 aus. Ein umfassendes Jahresaktionsprogramm soll kleine und große Aktionen rund um Nachhaltigkeit, E-Mobilität, Klima- und Umweltschutz bündeln. Das „Nachhaltigkeitsjahr 2020“ soll dabei gemeinsam gestaltet werden. Bei dem nächsten Treffen, zu dem weitere Vereine und auch die politischen Parteien eingeladen werden sollen, soll ein Jahreskalender mit vielfältigen Aktionen geplant werden.
Eine erste Aktion für alle Vereine und Gruppen in der Großgemeinde könnte so z.B. die Müllsammelaktion am 21. März 2020 werden. Vor allem soll dabei auch der Kontakt zu jungen Leuten in der Gemeinde Wadersloh im Vordergrund stehen. Darum freuten sich die Initiatioren, dass sich auch Schülerinnen und Schüler des Johanneums aktiv miteinbrachten am Dienstag. Den positiven Schwung und die möglichen Synergieeffekte durch gemeinsame Aktionen hob Ludger Rembeck von der UEW hervor: „Eigentlich könnten wir uenendlich gestalten. Das haben wir auch schon beim Klimatag im Mai gesehen. Jeder Verein könnte einen Schwerpunkt schaffen und auch die Schulen sollten miteinbezogen werden.“ Am Johanneum hat sich bereits eine AG mit 10-15 Schülern zusammengefunden. In der Adventszeit sollen verschiedene Impulse gegeben werden. Die Schulleitung hatte das Jahr 2019 unter das Schuljahresmotto „Franziskus for future“ gestellt. Thematisiert und sachlich diskutiert wurde am Abend auch der mögliche Standort des neuen Feuerwehrgerätehauses, der die geplante Reaktivierung des Biotops/Schulgartens am Johanneum erschweren dürfte.
Einig waren sich alle Anwesenden, dass sich die Bereitschaft, etwas gemeinsamen anzupacken geändert habe. Stephan Goß (Ferienspass e.V) äußerte die Meinung, dass man auch ruhig kleinteilig arbeiten dürfe und nicht sofort das große Ganze umsetzen müsse. „Wir müssen positive Beispiele schaffen“, forderte Goß. Die vielen kleinen Schritte sollen nun auch öffentlich gemacht werden und das Netzwerk zwischen den Akteuren gestärkt werden. Die Abläufe sollen nach und nach in kleinen Arbeitsgruppen erarbeitet und entwickelt werden, so dass sich möglichst viele Menschen einbringen können. Unterschiedliche Themen könnten sich in einem gemeinsamen Vereins-Aktions-Kalender wiederfinden. Es soll nicht nur ein Akzent gesetzt werden, sondern das Thema Nachhaltigkeit immer wieder ins Bewusstsein der Menschen gebracht werden.
Eine besondere Vision für die Nutzungs des Leerstands „Kum män rin/Alte Dorfschule“ zu einem Begegnungszentrum für Vereine und Gruppen stellte Benedikt Brüggenthies am Abend vor. „Warum bündeln wir unsere Kräfte nicht auch sichtbar für alle an einem Ort im Herzen Waderslohs? Als Treffpunkt für Vereine und Gruppen und mit dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit könnte aus dem Leerstand ein Forum für die ehrenamtliche Arbeit ein kulturelles Zentrum für Veranstaltungen aller Art und sogar ein kleines Ladenlokal für regionale Produkte werden.“ Bereits am 16.11.2019 werde es einen Testlauf geben. Brüggenthies Marketing („Mein Wadersloh“) wird gemeinsam mit dem Heimatverein Wadersloh und dem Jugendtreff Villa Mauritz ein Aktionsprogramm im Rahmen des „Lichterzaubers“ des Gewerbevereins in dem Fachwerkhaus anbieten.
Der „Runde Tisch“ der „Gemeinschaft der Vereine“ wird voraussichtlich Anfang Dezember erneut zusammenkommen und versuchen, Wadersloh, Diestedde und Liesborn weiter voranzubringen. Wer dabei mitgestalten möchte, darf sich gerne beim Heimatverein Wadersloh (kontakt[at]heimatverein-wadersloh.de) melden.
Fotos/Text: B. Brüggenthies