Diestedde (mw/bb). Huuuiii-Huuuii-Hui… Was war bloß gestern in Diestedde los!? Scharenweise strömten Mini-Geister und Vampirfeldermäuse (nicht nur) im Grundschulalter durch das Dorf und klingelten an den Haustüren, um rechtzeitig vor Allerheiligen die bösen Geister aus dem Dorf zu vertreiben. Vor allem ging es am Halloween-Abend aber um einen Gruselspaß für alle Beteiligten und ein unbescheribliches Gemeinschaftsgefühl, dass die Dorfgemeinschaft stärkt.
Die zwei größten Attraktionen im Nikolausdorf stellte MW bereits vergangenes Jahr vor: Die beiden Halloween-Häuser an der Rottkampstraße (Familie Rednos) und an der Von-Wendt-Straße (Familie Reineke). Nach einem ungebremsten Zulauf an gruselwilligem Publikum, rüsteten die Halloween-Fans weiter auf. Antonia und Gernot Reineke samt Mitstreiter aus der ganzen Bundesrepublik verwandelten ihren Garten erstmals in eine kleine Geisterbahn mit Führungen durch das extra angelegte Schlachthaus des Grauens. Bei der „Ripper Street“ ging es in Kleingruppen von Station zu Station. Altersgerecht angepasst in verschiedenen Gruselgraden war Gänsehaut und Angstgeschrei so vorprogrammiert, wie die perfekte Gespensteranimation im verfluchten Gartenhaus. Überall leise Geräusche und dann steht plötzlich ein Werwolf vor der Gruppe: „Das ist unser neues Haustier“, lachte Antonia Reineke und weiter zog die Gruppe durch den illumnierten Halloween-Garten.
Bei Familie Rednos war das größte Halloween-Highlight der neu angelegte Friedhof. Die Ruhestätte für Untote aller Art erleuchtete die halbe Rottkampstraße mit bedrohlichem Dämmerlicht. Die knackigen Herbsttemperaturen verflogen angesichts des erhöhten Blutdrucks und des Angstschweisses beim Anblick der rappelnden Horrorkiste und den fliegenden Sensenmänners im Sekundentakt. Plötzlich ein Knacken und Knirschen im Geäst ein vierbeiniges Monstrum tauchte auf. Glück gehabt: Das war nur Hundedame „Finchen“ heute ausnahmsweise als Hot Dog getarnt und mittendrin im Geschehen. Rund um den Hexenkessel war es in der Rottkampstraße ungleich ruhiger als zwei Straßen weiter in der „Ripper Street“. Hier versammelten sich vor allem Nachbarn und Freunde von Familie Rednos. Sven und Tochter Lilly sind seit Wochen und Monaten im Halloweenfieber und bastelten gemeinsam fantasievolle Horrorgebilde aller Art. Fliegende Skelette, Kürbisfratzen, Monsterrabenvögel und dazu passende Kleinigkeiten aus der Hexenküche. Mittendrin die versammelte Nachbarschaft, die sich am Feuer die Hände aufwärmte für die nächste Tour durch das Dorf.
Für Antonia Reineke war die Vergrößerung des Halloween-Hauses ein voller Erfolg: „Einfach nur wow. Es kamen so viele Leute. Die standen in der Einfahrt gedrängt über drei Stunden von der Gartentür bis ums Eck auf dem Gehweg. Die Schlange war so lang, das die leute teilweise eine Stunde angestanden sind. Ohne zu murren! Alle waren begeistert und dankbar. Jedes Mal wenn ich eine Gruppe holen wollte, war es rappelvoll mit Menschen. Eine Pause für meine lieben Erschrecker war kaum drin. Aber auch waren total happy, auch wenn es anstrengend war“, strahlte Antonia Reineke über das ganze Gesicht.
Wenn das kleine Diestedde einmal im Jahr zu Hallowiestedde wird und die Dorfbewohner ebenso viel Herzblut in die Deko investieren, wie Kunstblut in der Hofeinfahrt verteilen: Dann ist klar: Hier enstand in den letzten Jahren eine schöne Tradition. Auch wenn nicht alle Dorfbewohner mit dem Fest, das ursprünglich aus den USA stammt, etwas anfangen können, sind es vor allem Familien mit Kindern, die das Fest nutzen, um vor die Tür zu kommen, Zeit mit anderen zu verbringen und einfach Spaß zu haben. Deswegen fördert „Mein Wadersloh“ diese besonderen Aktionen gerne und holt sich auch im nächsten Jahr einen Satz kalter Füße und eine rote Nase für eine große Bildergalerie.
Bildergalerie 1: Halloweenhaus Von-Wendt-Straße
Bildergalerie 2: Halloweenhaus Rottkampstraße
Fotos/Text: B. Brüggenthies