Wadersloh (mw/bb). Winfried Schlieper ist sichtlich in seinem Element: Mit voller Begeisterung verfolgt der Vorsitzende des Wadersloher Heimatvereins, wie die Grundschüler den selbstproduzierten Apfelsaft trinken und dabei immer wieder gespannt in Richtung Saftpresse schauen. „Das kann man so leicht selbst machen? Und das schmeckt sogar“, sagt die kleine Lena und schlürft den letzten Rest Apfelsaft aus dem Mehrwegbecher. Schon zum dritten Mal fand in dieser Woche eine besondere Kooperation zwischen dem Grundschulverbund Wadersloh und dem Heimatverein statt. Hintergrund: Ein Gefühl dafür bekommen, was in der Natur wächst und was man aus dem Obst an den Bäumen machen kann.
Streuobstpädagoge (ja, so eine Berufsbezeichnung gibt es wirklich!) Volker Knipp hat extra seine mobile Saftpresse mitgebracht und sie auf dem Schulhof des Wadersloher Standorts des Grundschulverbunds aufgebaut. Nach und nach verschwinden die kürzlich geernteten Äpfel in den Untiefen der Apparatur und wenig später strömt der goldfarbende und wohlschmeckende Apfelsaft in die Becher und zaubert den Kindern ein Lächeln ins Gesicht. Eine tolle Stärkung während der Regenpause. Mathe, Deutsch und Sport stehen eigentlich auch auf dem Stundenplan, aber der Sachunterricht unter freiem Himmel macht besonders viel Freude. Vor einigen Wochen hatten die Kinder die Obstbäume der Streuobstwiese bei Schulze Bensel selbst geerntet. Die Arbeit hat sich bezahlt gemacht: Aus den Äpfeln wurde Saft gepresst und dieser wurde den Klassensprechern der Schulklassen feierlich vom Heimatverein und der kürzlich gegründeten „Gemeinschaft der Vereine“ in der Aula überreicht. Spätestens zum Sankt-Martins-Umzug wird dann der Rest des Saftes aufgebraucht. Auch das ist mittlerweile eine Tradition.
Bildergalerie: Heimatverein und Grundschule machen gemeinsame (Apfel-) Sache
Fotos/Text: B. Brüggenthies