Wadersloh (mw/bb). Seit Jahrzehnten ist der Kutschenkorso des Zucht-, Reit- und Fahrvereins St. Georg eines der Highlights auf Hufen im Jahresverlauf. Am Feiertag machten sich wieder ein buntes Teilnehmerfeld mit Kutschen oder hoch zu Ross auf Erkundungstour durch die Großgemeinde.
Ponydame Rosi (29 Jahre jung) bleibt total cool, als sich der Reitplatz in Wadersloh nach und nach mit großen und kleinen Kutschen füllt. Das macht einfach die Routine. Gemeinsam mit ihrer Familie Susanne Austerhoff mit Tochter Emma und Hund Jerry geht es heute – mal wieder – auf große Kutschentour. Für Jerry ist es tatsächlich eine Premiere und nervös leckt er die Hand von Frauchen Emma. Familie Austerhoff reitet seit Jahrzehnten bei dem Kutschenkorso mit, denn das alljährliche gemeinsame Ausfahren gehört für sie einfach dazu: „Über das Land fahren, Leute kennen lernen und eine nette Kaffeerunde zum Schluss. Da macht einfach Spaß“, freut sich die Familie. Rund 18 Kilometer werden sie heute unterwegs sein. Mit ihm Reisegepäck sind warme Decken, heißer Tee und jede Menge Naschkram. Der Kutschenkorso ist einfach Tradition und da gehört das einfach dazu.
Während sich Hündchen Jerry schon einmal den besten Kutschenplatz (auf dem Schoss seines Frauchens und in der Nähe einer Wolldecke) sucht, machen sich auch die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer startklar. Nach kurzer Ansprache vom Reitverein-Vorstand Heinz-Bernd Große-Wienker und Mit-Organisator Hubert Kessler (der sich die Organisationsarbeit mti Bernd Essel teilte) rollen die prächtigen Vier-Gespanner, Zwei-Gespanner und die blitzschnellen Marathonwagen los. Ein erster Zwischenstopp samt Grillen wird auf dem Hof Drees zwischen Diestedde und Sünninghausen eingelegt. Dort schnaufen Pferde, Ponys, Reiter und Kutschführer einmal durch.
Brrrrr. Die Kälte und ein wenig Nässe machen aber nichts aus. „Wir hatten auch schon mal Nebel und konnten fast nichts sehen vor einigen Jahren“, erinnert sich Susanne Austerhoff, die zum 20. Mal dabei ist. Alles kein Problem bei der 2019-er-Auflage des Kutschenkorsos. Im langsamen Tempo lässt sich die Wadersloher Prärie am besten genießen. Das ist für Mensch und Tier fast schon wie Urlaub! Für die nötige Sicherheit sorgen an diesem Tag mitreisende Verwandte in Warnwesten. Denn die ein oder andere Straße muss ja dann doch überquert werden. Unumstrittender Tageshöhepunkt ist aber jedes Jahr das große Finale: Zum Schluss der Ausfahrt treffen sich alle bei Kaffee und Kuchen in der Reithalle und lassen den Korso nochmal Revue passieren. Neben dem Reitertag und dem Pfingstturnier ist der Kutschenkorso von St. Georg eben ein echter Gemeinschaftsstärker!
Bildergalerie: Kutschenkorso 2019
Fotos/Text: B. Brüggenthies