Wadersloh (mw/gast). Vom 2.9. bis 12.9. 2019 besuchte eine fünfköpfige Delegation unter der Leitung des dortigen Pastors Father Aurelio die Pfarrei St. Margareta, Wadersloh. In einem umfangreichen Programm lernten die Gäste aus Ghana das Leben und die Einrichtungen der Pfarrei sowie die Infrastruktur in einer münsterländischen Landkommune kennen. Robert Voss hat einen Abschlussbericht zu dem Besuch verfasst.
Einen nachhaltigen Eindruck hinterließen der Besuch des St. Nikolaus-Kindergartens in Diestedde, der Niels-Stensen-Grundschule in Bad Waldliesborn und der Sekundarschule in Wadersloh. Die genannten Schulen sind im Aufbau einer Partnerschaft zu vergleichbaren Schulen in der Partnerpfarrei in Yapei. Höhepunkte auf kommunaler Ebene waren der Empfang der Delegation durch den Wadersloher Bürgermeister Thegelkamp, die Besichtigung des Wasserwerkes VGN in Rheda-Wiedenbrück und die Führung durch das Klärwerk in Wadersloh. Diese Maßnahmen der Infrastruktur sind in Nordghana nicht in dem Maße Standard. Die Gruppe berichtete, dass die Wasserver- und entsorgung ein mittelfristiges Ziel für die dörfliche Weiterentwicklung dieser Region ist. Auch das Partnerschaftskomitee der Pfarrei St. Margareta ist sich dieser Problematik bewusst und wird im nächsten Projekt einen Beitrag zur Lösung des Problems leisten.
Da viele Einwohner in Nordghana eine kleine Landwirtschaft zur Selbstversorgung betreiben, lag es nahe, einen Tag des Programms komplett der hiesigen Landwirtschaft zu widmen. Zunächst fand auf dem Hof Reeke am dortigen Hofkreuz unter großer Anteilnahme der Freunde, Nachbarn und Verwandten eine Gedenkandacht an den verstorbenen Landwirt Heinz-Hermann Reeke statt, einem Gründungsmitglied des Ghana-Komitees. Am folgenden Tag lernten dann die Gäste den Naturhof Beerhues in Liesborn-Göttingen, den Milchviehbetrieb Christian Holtdirk in Bad Waldliesborn und den Bullen- und Schweinemastbetrieb Grote in Wadersloh-Geist kennen. Beeindruckend war einerseits der Einsatz von großen Maschinen und andererseits das ökologische Umdenken, das auf allen Höfen und bei allen Betriebsleitern erfahrbar wurde. Auf Einladung des Hofbesitzers fand der Abschluss des Tages in der Scheune des Hofes Wickentrup mit einem zünftigen Grillabend statt, bei dem auch die Nachbarschaft aus Geist zugegen war. Noch lange wurde erzählt und Erfahrungen ausgetauscht.
Der Höhepunkt des 11-tägigen Besuches war sicherlich die Teilnahme am Pfarrfest (s. Fotos unten), das mit dem Festgottesdienst begann. Für die Gäste war es eine weitere willkommene Gelegenheit, mit den Menschen der Pfarrei Kontakt aufzunehmen. Das Partnerschaftskomitee nutzte die Gelegenheit, die bereits erfolgreichen Projekte der Öffentlichkeit vorzustellen und auf das neue Wasserprojekt hinzuweisen. Auch die Gremien der Pfarrei wurden an einem Informationsabend über bereits abgeschlossene und noch geplante Projekte einbezogen.
Abgerundet wurde das Programm durch überregionale Besuche in unserer Bischofsstadt Münster und in der Weltstadt Köln. Die Pfarrei sagt allen Akteuren des abwechslungsreichen Programms und den Gastgeberinnen und Gastgebern ein herzliches Dankeschön und hofft, dass das Interesse für ein weiteres Engagement geweckt werden konnte.
Text: Robert Voss (Gastautor), Fotos: R. Voss (3), B. Brüggenthies (4)