Wadersloh (mw/bb). Die Zeiten haben sich geändert! Als das Bildungsheim St. Michael vor rund 50 Jahren errichtet wurde, war der Bedarf an Bildungsangeboten und somit auch der Platzbedarf groß. Im Jahre 2019 wirkt der Neubau des Katholischen Pfarrheims der Pfarrei St. Margareta von außen recht klein, doch seine Stärken offenbaren sich erst beim Blick ins Innere. Architekt Klaus Burhoff (Münster) erläuterte im Gespräch mit Mein-Wadersloh.de die Besonderheiten des Neubaus.
Beim Architektenwettbewerb in 2017 überzeugte der Entwurf von „Burhoff+Burhoff“ aus Münster auf ganzer Linie. Von außen eigentlich eher zurückhaltend im Erscheinungsbild, soll sich das Wadersloher Pfarrheim perfekt in den Ort einpassen und künftig Treffpunkt für viele Begegnungen und Anlässe sein. „Wir liegen derzeit im Soll und sind zuversichtlich, dass wir am Ende des Jahres fertig sind“, kündigte Klaus Burhoff schon zu Beginn der Führung durch und um den Rohbau an. Der Abbruch, die Bewilligung und Genehmigung führten zu einer leichten zeitlichen Verschiebung, doch das Endergebnis wird für den kleinen Verzug entschädigen. Das Haupterkennugsmerkmal des neuen Pfarrheims lässt sich schnell bestimmen: Es ist rot! Der Klinker wurde bewusst gewählt. „Es wirkt bescheiden, aber dennoch selbstbewusst“, erklärt der Architekt. Beim Pressegespräch sind auch Pfarrer Martin Klüsener, Reinhard Ottensmann, Thomas Hartmann (beide Ausschuss für den Pfarrheimsbau) und Hermann Baukmann (Kirchenvorstand) anwesend, um die Baufortschritte in Augenschein zu nehmen. Die Vorfreude ist nicht nur den Anwesenden zu spüren, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarrei, die künftig ihren Arbeitsplatz im neuen, barrierefreien Pfarrheim haben, warten gespannt auf den Einzug. Sechs Büros, sanitäre Anlagen, ein Jugendraum und der große Saal mit Küche sollen Platz für die Arbeit der Pfarrei und das Gemeindeleben bieten. Auch das Sozialbüro der Pfarrcaritas und die Pfarrbücherei werden künftig unter einem Dach tätig sein.
Die großen Fenster lassen erahnen, dass das gesamte Gebäude lichtdurchflutet sein wird. Die optische Achse wurde bewusst so angelegt, dass das Innere einem kleinen Innenhof gleichen wird – mit Blick auf die Pfarrkirche St. Margareta. Im großzügigen Aussenbereich werden Sitzmöglichkeiten geschaffen und Bäume angepflanzt. Die Spielanlagen im Aussenbereich bleiben erhalten und werden nach Möglichkeit noch erweitert. Die Menschen sollen sich hier wohlfühlen! Die im Vergleich zum Vorgängerbau reduzierte Größe geht dabei näher auf die Bedürfnisse der Gesellschaft ein. Weniger ist mehr – der Neubau sei eine Chance. Darin sind sich Pfarrei und Architektenbüro einig. „Das ist nicht nur ein Pfarrheim, sondern auch ein Bürotrakt. Wadersloh ist der Hauptort unserer Pfarrei und Ausmaße des Pfarrheims nun passender“, so Pfarrer Klüsener. Das Interieur ist mit Eichenholzparkett, weißen Wänden und speziellen Akustikdecken sowie direkten und indirekten Leuchtmitteln eine eher dezente und stille Ausstattung. Als „kleines Raumwunder“ (Burhoff) bietet nicht nur der abteilbare 120qm große Saal mit direkter Verbindung zur Küche viele Möglichkeiten. Eine Schiebewand ermöglicht das Verstauen von Tischen und Stühlen, eine Musikanlage sorgt im Bedarfsfall für die Beschallung. Jeder Raum bietet eine andere Atmosphäre. Pfarrei und Bistum legten aber auch viel Wert auf das Thema Nachaltigkeit. Die Heizung wird über Erwärme realisiert und bietet auch eine energieeffiziente Beheizung der Fußbodenflächen.
Noch sind längst nicht alle Bauarbeiten abgeschlossen: In den nächsten Tagen und Wochen werden die Putzarbeiten im Innern, das Verlegen der Estrichelemente, Oberbeläge, das Verlegen der Fliesen und die Durchführung der Malerarbeiten erfolgen. Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten dann abgeschlossen sein und die Pfarrei St. Margareta neben der Pfarrkirche mit dem Pfarrheim einen weiteren Ort der Begegnung haben.
Fotos/Text: B. Brüggenthies