Liesborn (mw/bb). Der Arbeitskreis „Ein Hausarzt für Liesborn“ unter dem Dach des Heimatvereins Liesborn verstärkt sein Engagement für das Finden einer Lösung und stellte im Rahmen eines Pressegesprächs am Mittwoch umfangreiche Aktivitäten und Maßnahmen vor, um einen Hausarzt oder eine Hausärztin für eine Neuniederlassung im Biesdorf zu finden.
Bisher sind die Bemühungen noch ohne Erfolg geblieben, doch entmutigen lassen sich Richard Streffing, Klaus Grothues, Hannelie Böcker-Riese und Peter Kerkemeyer nicht! Auch nach dem plötzlichen Tod ihres Mitstreiters Jürgen Wende (Anm. d. Red.: Vorsitzender des Heimatvereins Liesborn) in 2018 kümmert sich die Aktionsgruppe rührig um eine Problemlösung bei der Versorgungslücke. Bürgerumfrage, Standortanalyse, Netzwerkarbeit: An Lösungsansätzen, Ideen und Tatkraft mangelt es nicht in Liesborn. Der Arbeitskreis ist sich darüberhinaus bewusst, dass die Hausarzt-Problematik kein Liesborner Problem ist, denn der Hausarztmangel ist ein landesweites Problem. Aufgeben kommt für die engagierten Bürger aber nicht infrage: Unter dem Dach des Heimatvereins wird weiter an einer Lösung gefeilt.
Die Bemühungen um die Bildung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) hatten sich zunächst als erfolglos herausgestellt, dennoch hätten sich neue Perspektiven aufgetan, wie der Arbeitskreis am Mittwoch erläuterte: Hoffnung schöpfe man momentan beim dem Versuch der Etablierung einer Filialpraxis oder einem genossenschaftlichen Modell. Mitspracherecht hat aber immer die Kassenärztliche Vereinigung (KV), die eher eine Existenzgründung befürwortet. Auch die Inanspruchnahme eines Hausarztservices habe zu keinem Erfolg geführt. Des Weiteren wurden Gespräche mit den umliegenden Krankenhäusern geführt, mit dem Ziel, mögliche Mediziner für die Hausarzttätigkeit auf dem Land zu gewinnen.
Zumindest die Option für die Einrichtung von Praxisräumen sei in Liesborn gegeben. Entsprechende Gespräche mit einem Investor seien positiv verlaufen, teilte der Arbeitskreis mit. Ohne Praxis kein Arzt – ohne Arzt keine Praxis: Diesen Teufelskreis möchte die Gruppe durchbrechen und kündigte an, weiter für eine Lösung eintreten zu wollen und zugleich das Aktionsprogramm auszubauen. In einem Maßnahmenkatalog verankerten die engagierten Bürger entsprechende Handlungsmöglichkeiten. Vor allem die Ansprache an die umliegenden Krankenhäuser und die Schaffung einer Ärztegenossenschaft als Alternative zu einer Filialgründung stehen auf der Agenda der Gruppe. Kein einfaches Unterfangen, aber für den Arbeitskreis kein Grund, aufzugeben: „Wir hoffen einfach auf einen Glücksgriff und werden nicht nachlassen“, so Richard Streffing.