Wadersloh (mw/pm). Die Ende 2016 gegründete Bürgerstiftung Wadersloh will sich und ihre Arbeit bekannter machen sowie um weitere Unterstützung werben. Dafür steigt der Journalist Martin Neitemeier als Verstärkung in den bisher zweiköpfigen Vorstand ein. Der 62-jährige Wadersloher wird sich ehrenamtlich engagieren. Über die bereits praktizierte finanzielle Unterstützung verschiedener Vorhaben hinaus will die Stiftung in absehbarer Zeit auch eigene Projekte initiieren.
Einmütig hat der Stiftungsrat am Mittwochabend der Berufung des langjährigen Redakteurs einer regionalen Tageszeitung Martin Neitemeier in das Gremium zugestimmt, nachdem dieser sich in einer außerordentlichen Sitzung vorgestellt und seine Ziele erläutert hatte. Der erfahrene Medienmann und engagierte Ehrenamtler (langjähriger Vorsitzender des Männergesangvereins „Lyra“ Wadersloh) wird eng mit dem Stiftungsvorsitzenden Elmar Ahlke und dessen Stellvertreter Roman Sunder, beide Beschäftigte der Gemeinde Wadersloh, zusammenarbeiten. „Wir freuen uns auf die Unterstützung und hoffen, mit unserem neuen Vorstandsmitglied weitere Akzente gemäß unserem Motto ,Mit uns, für uns‘ setzen zu können“, sagt Ahlke.
Der Stiftungsratsvorsitzende und Bürgermeister Christian Thegelkamp hatte den 62-jährigen Neitemeier, der sich in der Freistellungsphase der Altersteilzeit befindet, angesprochen und für eine Mitarbeit im Vorstand gewonnen, der satzungsgemäß um bis zu zwei auf insgesamt vier Mitglieder erweitert werden kann. Thegelkamp: „Ich bin Martin Neitemeier dankbar, dass er sich als Bürger von Wadersloh für andere Bürger in Wadersloh einsetzen will.“
Anfang des Jahres war sich der Stiftungsrat in einer Sitzung einig gewesen, dass die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden sollte und es sehr sinnvoll sei, die Stiftung mit ihren Zielen und Möglichkeiten einer noch breiteren Öffentlichkeit darzulegen. Ein Anliegen, das bei Martin Neitemeier auf offene Ohren traf. „Die Arbeit von Bürgerstiftungen interessiert mich seit vielen Jahren und ich bin bereit, meine Erfahrungen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit in die noch recht junge Wadersloher Stiftung einzubringen“, sagt der 62-Jährige. Eines der ersten Vorhaben, bei dem er aktiv werde, sei der für Kirmesmontag, 16. September, geplante „Tag der Bürgerstiftung“ im Zelt auf der Margarethenstraße.
Auch die Gründungsstifter waren am Mittwoch mit der vorgeschlagenen Verstärkung einverstanden. „Es dürfte eine Bereicherung sein, wenn über die Verwaltung hinaus ein Bürger der Gemeinde auch in das operative Geschäft unserer Stiftung mit eingebunden ist“, sagte Michael Laukötter. Er ist einer der sechs Personen, die mit namhaften Spenden zur Gründung der Bürgerstiftung beigetragen haben. Zudem hat die Gemeinde seinerzeit als wichtigen Grundstock jenes Windrad-Grundstück am Klärwerk eingebracht, das an die Wadersloh Wind GmbH als Betreibergesellschaft der Drei-Megawatt-Anlage verpachtet ist.
Weitere Infos: www.buergerstiftung-wadersloh.de
Interview
Drei Fragen an Martin Neitemeier, das neue ehrenamtliche Vorstandsmitglied der Wadersloher Bürgerstiftung:
Frage: Herr Neitemeier, warum haben Sie sich bereit erklärt, in der Bürgerstiftung aktiv mitzuarbeiten?
Neitemeier: Die Arbeit von Bürgerstiftungen interessiert mich seit Jahren, schließlich habe ich mehr als 25 Jahre als Kreisredakteur […] in Gütersloh gearbeitet, dort, wo 1996 die erste deutsche Bürgerstiftung gegründet wurde und seitdem viel Gutes bewirkt hat. Nach meinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben will ich als überzeugter Ehrenamtler der Bürgerstiftung und damit den Mitmenschen in der Gemeinde etwas von meiner Zeit schenken. Das Ehrenamt ist und bleibt eine tragende Säule unserer Gesellschaft.
Frage: Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?
Neitemeier: Die konkreten Vorhaben werden noch mit dem Stiftungsrat und dem Vorstand abgesteckt. Aber über die Verbesserung der aktuellen Medienpräsenz hinaus zeichnet sich ab, dass die Arbeit der Stiftung beispielsweise über kurze Gastvorträge bei Vereinen, Verbänden und Institutionen breiter bekannt gemacht werden soll. Denn nicht jeder in der Gemeinde weiß, dass die Stiftung nicht nur Geld für Projekte bereitstellt, sondern selbst für jede Spende beispielsweise im Zusammenhang mit Geburtstagen oder Jubiläen dankbar ist. Vorstellbar ist auch die Gewinnung von Paten, die die Stiftung über eine bestimmte Zeit jährlich mit einem festen Geldbetrag unterstützen.
Frage: Gibt es darüber hinaus weitere Vorhaben?
Neitemeier: Konkrete Vorhaben nein, Ideen ja. Dabei geht es vor allem darum, dass Stiftungen über die Förderung externer Anliegen hinaus selbst mit Kooperationspartnern Projekte initiieren – beispielsweise in den Bereichen Bildung, Soziales und Kinderbetreuung. Was da in Wadersloh machbar sein wird, muss man abwarten.
Quelle: Pressemitteilung Bürgerstiftung Wadersloh