Liesborn (mw/bb). Es ist nur wenige Zentimenter groß und sorgt nun für Riesenärger: Unbekannte haben ein Hakenkreuzsymbol auf die Tischplatte einer neuen Sitzgruppe in der Nähe der Liesborner Vogelstange geritzt und damit für enorme Fassungslosigkeit beim Heimatverein Liesborn e.V. gesorgt, der Strafanzeige gegen Unbekannt stellte. Das verfassungsfeindliche Symbol ist nun ein Fall für den Staatsschutz.
„Wir sind zutiefst erschüttert über diesen Vorfall. Die überdachte Sitzgruppe wurde erst vor drei Wochen aufgestellt und schon mussten wir die Tischplatte wieder demontieren“, berichtet Ekkehard Schulze Waltrup, kommissarischer Vorsitzender des Heimatvereins Liesborn. Zugetragen hat sich die Straftat am Samstag oder Sonntag. Schon am Montag stellte der Heimatverein dann Strafanzeige und montierte am Dienstag die verunstaltete Tischplatte der Sitzgruppe ab. Das Hakenkreuz wurde tief ins Holz geritzt und macht ein Abhobeln unumgänglich. Ein großes Schild hängt nun am Dach der Sitzgruppe, die erst kürzlich durch eine private Spende durch den Heimatverein angeschafft wurde. Die Aufschrift: ‚So sieht Vandalismus aus. Schade!‘ – Wenn am Wochenende am Festplatz am Klosterhof Schützenfest gefeiert wird, sollen allen Besucher sehen, was die Täter angerichtet haben.
Entmutigen lassen möchte sich der Heimatverein durch den Vandalismusakt aber dennoch nicht, auch wenn die Hoffnung gering ist, dass man den oder die Täter findet. Die Ermittlung obliegt nun dem Staatsschutz in Münster. Nach der Aufarbeitung der Tischplatte soll die Sitzgruppe im Rahmen einer kleinen Feierstunde im August seiner eigentlichen Bestimmung übergeben werden: Eine Möglichkeit der Rast für Wanderer und Radfahrer, die rund um Abtei und Liesborner Holz die schöne Landschaft erkunden möchten. Für Symbole des Hasses und des Völkermords ist in Liesborn kein Platz!
Fotos (3)/Text: B. Brüggenthies, Foto (1): Heimatverein Liesborn