Wadersloh (mw/bb). Das Bauvorhaben eines Landwirts in der Wadersloher Bauerschaft Vahlhaus trifft auf wenig Gegenliebe bei den Anwohnern. Rund 20 betroffene Anwohner kamen mit vielen Fragen am vergangenen Montag zur Sitzung des Bauausschusses im Ratsaal und baten insbesondere Kreistagsmitglied Rudi Luster-Haggeney um Stellung. Dabei machten die Anwohner deutlich, das sie entschieden gegen den geplanten Neubau sind und erhofften sich Hilfe von Politik und Verwaltung.
So richtig glücklich ist in der Nachbarschaft niemand mit dem Bauvorhaben. Das Problem bei dem Neubau: Rechtlich ist es ok, wenn es keine anderen Alternativen vor Ort gibt. Der Bauherr plant den Neubau auf der „grünen Wiese“, weit entfernt von der eigenen Hofstelle. Der Gemeinde Wadersloh sind allerdings die Hände gebunden. Die Zuständigkeit obliegt dem Bauamt in Warendorf. Aufgrund der Flächenversiegelung wäre der Bau der Maststallanlage auch im Gewerbegebiet Centraliapark vorstellbar. Dazu teilte uns Bürgermeister Christian Thegelkamp schriftlich mit: „Wenn die entsprechenden Vorgaben (u.a. Immissionsschutz, Bebauungsplan) erfüllt werden, die durch den Kreis Warendorf geprüft werden, könnte eine Genehmigung auch im Centraliapark grundsätzlich erteilt werden. Eine solche Grundstücksvergabe wäre jedoch – wie üblich – nur unter dem Vorbehalt eines positiven Ratsbeschlusses möglich.“
Der Bauantrag selbst liegt dem Kreis Warendorf bereits seit Ende 2018 vor. Etwas weniger als 30.000 Tiere sollen dort untergebracht werden. Der Neubau könnte theoretisch direkt an der Hofstelle des Besitzers errichter werden, soll aber ca. 1,5 Kilometer entfernt auf der „grünen Wiesen“ gebaut werden. Die Gemeinde Wadersloh hatte dem Bauvorhaben zunächst zugestimmt, die Genehmigung mittlerweile aber wieder zurückgenommen. „Die Landwirtschaft ist in dieser Hinsicht privilegiert. Aber eine Hofstelle muss auch eine Hofstelle machen. Das Land sollte nicht zersiedelt werden“, sagte Rudi Luster-Haggeney auf Anfrage von Mein-Wadersloh.de. Für die Anwohner hätte die Entscheidung mitunter auch existenzrechtliche Konsequenzen: Unweit des geplanten Grunstücks sind zwei Pensionen, die einen Einbruch bei den Übernachtungszahlen befürchten. Die Anwohner befürchten ausserdem, dass das Verkehrsaufkommen und die Gerüchsbelästigungen immens ansteigen werden. Die einfachste Lösung: Der Neubau direkt auf dem Gehöft des Besitzers, denn damit wären die Anwohner einverstanden. Mein-Wadersloh.de wird weiter über den Fall berichten.
Text: B. Brüggenthies, Symbolfoto: Bild von JamesDeMers auf Pixabay