Wadersloh/Liesborn/Diestedde (mw/bb). „Klimawandel – Zeit zu handeln!“ – In großen Lettern auf der Leinwand informiert bereits die Startseite des Vortrags von Dr. Torsten Winkelnkemper über die Dringlichkeit des Themas, das der Energiegenossenschaft UEW (Umweltfreundliche Energien Wadersloh) besonders am Herzen liegt. Bei der Generalversammlung zeigte sich am Donnerstag, dass die umweltfreundliche Energien in der Gemeinde Wadersloh immer mehr gefragt sind.
Schon der Werbe-Aufsteller der UEW zeigt unmissverständlich: Klimaschutz steht an oberster Stelle. Gemeinsam mit Elektromobilität, Solarstrom und Windstrom bilden die alternativen Energieprojekte der Genossenschaft das Fundament für die Arbeit in der Gemeinde Wadersloh und die macht die UEW mit ihrem ehrenamtlichen Vorstand rund um Ludger Rembeck und Torsten Winkelnkemper mit großer Überzeugung, die Wadersloher Ortsteile voranbrignen zu können. Mit dem Klimatag im Mai und seiner großen Resonanz zeigte die UEW eindrucksvoll, wie wichtig bürgerliches Engagement im Bereich „Alternative Energien“ und „Klimaschutz“ geworden ist. Auch die gut besuchte Generalversammlung im Liesborner Bahnhof zeigt das stetig wachsende Interesse. Dabei ist die UEW in vielen Bereichen gut aufgestellt. Der Vorstand konnte eine gute Bilanz für das Geschäftsjahr 2018 vorlegen. Durch das Umsetzen der Photovoltaik-Anlagen vom Dach der Realschule auf das neue Schulgebäude war das Ergebnis zwar etwas schlechter als im Vorjahr (333 zu 327 kwh) aber immer noch zufriedenstellend. Es läuft rund: Auch die Windkraftanlagen „Am Schmiesbach“ in Diestedde, an denen die UEW beteiligt ist, sind im Aufwind und waren 2018 mit 12 Mio. kwh leicht über dem Soll, wie Peter Eusterschulte berichten konnte.
Positives gab es auch beim Jahresabschluss zu berichten: Insgesamt konnte die UEW einen Gewinn von 68.600 Euro nach Steuern verbuchen. 30.900 Euro werden an die Genossenschaftsmitglieder ausgeschüttet, was einer Eigenkapitalrendite von 5 Prozent entspricht. Das Ergebnis stimmte auch den Aufsichtsrat zufrieden. Der Aufsichtsratvorsitzende Karl-Heinz Weber lobte ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand und freute sich bereits auf ein spannendes neues Jahr. Einstimmig entlastete die Versammlung anschließend den Vorstand.
Viele neue Projekte sollen auch in der zweiten Jahreshälfte 2019 umgesetzt werden. Der Klimaschutz bleibt dabei das vorrangige Ziel. Mit dem Bau von fünf neuen E-Ladesäulen an der Sekundarschule und einer neuen PV-Anlage auf dem Dach der Turnhalle hat sich die UEW die Bedürfnisbefriedigung von Kollegium und Besuchern nach einer Lademöglichkeit an der Winkelstraße auf die Fahnen geschrieben. In Kürze sollen die Ladesäulen zudem auf einen Bezahlbetrieb umgestellt werden. „Die Infrastruktur an der Sekundarschule ist bereits vorhanden und pro Ladesäule werden 1.400 Euro fällig“, berichtete der Vorstand. Ein weiteres Projekt ist die Errichtung einer E-Ladesäule am Lechtenweg sowie die Anschaffung eines weiteren E-Autos mit deutlicher höherer Reichweite für die Gemeindeverwaltung. Geplant ist ausserdem die Antragstellung beim LEADER-Projekt für eine Studienfahrt nach Oslo zum Thema „green mobility“ sowie die Schaffung eines Klimalehrpfads in allen Wadersloher Ortsteilen. Auch über die Möglichkeit eines Car-Sharing-Angebots in der Gemeinde soll diskutiert werden. Denkbar wäre eine Zusammenarbeit mit einem bestehenden Dienstleistungsunternehmen.
Die UEW blickt nach eigener Aussage auf ein sehr gutes Jahr zurück und möchte die Arbeit weiter intensivieren. Wie dringlich Klimaschutz und die Nutzung alternativer Energieformen auch für Wadersloh ist, untermauerte der abschließende Fachvortrag von Dr. Torsten Winkelnkemper, der zu den Folgen der Erderwärmung und den Strukturen zu einer positiven persönlichen CO2-Bilanz referierte.
Fotos/Text: B.Brüggenthies