Wadersloh (mw/bb). Eigentlich wollte uns Margarete Weber nur eine XXL-Rose zeigen, dich sich in ihrem Garten um ihren Gingkobaum empor schlängelt. Aber schon beim Betreten des Zuhauses der Wadersloherin wird klar: Dieses Haus und sein Garten erzählen viel mehr Geschichten als man ahnt.
Schon am Treppenaufgang wird man von einem Strauß Blumen in allen Variationen begrüßt. Margarete Weber war fleißig und den Malpinsel oft geschwungen. „Ganz schön bunt ist es“, lacht die Rentnerin und weist darauf hin, dass jedes einzelne Bild eine eigene Geschichte hat. Das gilt auch für die Porträts im Wohnzimmer. Ddoch die hat die Wadersloherin nicht selbst gemalt. Sie zeigen die ehemalige Friseurin und Gastwirtin als junge Frau. Auf eines der Bilder ist sie dabei besonders stolz: „Mein Vater hat den Künstler nach dem 2. Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft kennengelernt und später malte er mich und meine Geschwister. Nach mehr als 40 Jahren haben wir den Künstler dann wieder getroffen. Er hatte ein Gemälde für den damaligen Bundespräsidenten gemalt“, lacht Margarete Weber. Stolz ist sie aber auch auf die Landschaftsmomentaufnahmen des heimischen Künstlers Walter Jasper. Auch davon hängen ein paar Exemplare im Haus der Dame.
In diesem Moment tappst Hündchen Diva in das Wohnzimmer und fordert Aufmerksamkeit. Ein kurzes Bellen und die Tür zum Garten öffnet sich. Während Diva ein schattiges Plätzchen unter dem Gartentisch aufsucht, geht Margarete Weber mit uns zum Gewächshaus im Garten. Dort stehen einige wenige Kakteen: „Das ist das Vermächtnis meines Mannes. Als wir das Haus 1990 gekauft haben, hatten wir beiden unsere eigenen Hobbies. Ich das Malen, er die Kakteen. Er war sogar in einem Kakteenverein. Der Garten war unser gemeinsames Hobby“, schmunzelt die Dame und rückt eine kleine Gießkanne zurecht. Jetzt ergibt auch das Schild an der Haustür mit der Aufschrift ‚Nette Leute suchen uns im Garten‘ einen Sinn.
Ein Stückchen weiter unter einem Blätterdach steht ein großer Engel im Garten. Auch das ist ein Werk von Margarete Weber und erinnert an ein bestimmtes Ereignis im Leben der Familie Weber. „Zur Engelstaufe waren damals viele Freunde und Nachbarn geladen“, erinnert sich die Wadersloherin. Doch diese Geschichte erzählen wir ein anderes Mal. Ob im Garten oder im Haus: Viele Erinnerungsstücke erzählen eine Geschichte und der ideele Wert ist für ihre Besitzer soviel höher als der materielle. Und manchmal wird aus einer „Rose im Gingko“ so eine nette menschliche Begegnung mit einem Sonnenbrand am nächsten Tag. Vielen Dank an Margarete Weber für ein nettes Gartengespräch.
Bildergalerie:
Fotos/Text: B. Brüggenthies