Wadersloh (mw/bb). In Diestedde gibt es keinen mehr, in Wadersloh wird Bier gezapft und in Liesborn wird dort mittlerweile Pizza gegessen: Die Rede ist natürlich von den Bahnhöfen in unserer Gemeinde. Schon seit den 1970ern fahren nur noch die Zementzüge der WLE auf der Strecke und ab und zu Sonderzüge (wie beispielsweise beim „Weihnachtsexpress„). Ein interessantes Gedankenspiel ist da die Reaktivierung der Eisenbahn für den Personenverkehr. Ganz unwahrscheinlich ist der Gedanke nicht mehr, denn im Landtag wird bereits seit Monaten über das Thema nachgedacht. Tatsächlich könnten eines Tages wieder Züge durch unsere Dörfer fahren und uns nach Lippstadt oder Beckum bringen.
Konkret geht es um die beiden Trassen Lippstadt-Erwitte-Anröchte-Warstein (im Kreis Soest) und Lippstadt- Wadersloh-Beckum-Sendenhorst (bei uns im Kreis Warendorf). Während die Reaktivierung des WLE-Abschnitts Münster-Sendenhorst bereits Gegenstand von Beratungen regionaler Gremien ist, ist die Reaktivierung von den Streckenabschnitten bei uns in Wadersloh noch Zukunftsmusik. Das Heft in der Hand haben dabei der heimische Landtagsabgeordnete Henning Rehbaum (CDU) und Jörg Blöming (CDU, Kreis Soest). Hintergrund dabei ist der Klimaschutz.
Wir haben bei Henning Rehbaum nachgefragt, was es mit der Reaktivierung auf sich hat: „Die etwaige Reaktivierung der WLE im Raum Beckum-Wadersloh-Lippstadt ist noch kein Thema im Landtag, Verkehrsausschuss oder den regionalen Gremien. Ich bin als Abgeordneter immer wieder von Wadersloher und auch von Beckumer Bürgern gebeten worden, mich für Personenzüge auf der WLE-Strecke einzusetzen. Ich nehme diesen Wunsch der Bürger gerne auf und möchte ersteinmal die grundsätzlichen Möglichkeiten einer Reaktivierung ausloten, bevor nächste Schritte folgen. Die CDU-geführte Landesregierung fördert Reaktivierungsprojekte, denn attraktive Schienenverbindungen machen unsere Regionen attraktiver und sind ein sinnvoller Beitrag für mehr Klimaschutz.
Ist die Bahnstrecke eine Alternative zu E-Autos und künftig Flugdrohnen? Der ÖPNV in Wadersloh ist derzeit im Umbruch. Am Mittwochabend war z.B. die Kostenexplosion des RVM-Nachtbus-Angebotes Thema im Hauptausschuss. Zwar soll noch bis Ende 2020 an dem Angebot festgehalten werden, dann aber soll auch über mögliche Alternativen nachgedacht werden. Damit wird sich in Kürze der Rat beschäftigen. Sollte der Nachweis gelingen, dass die Zugfahrten kosteneffizient sind und ein Nutzen generiert werden kann, wäre die Möglichkeit, von Wadersloh nach Münster zu reisen. sicher spannend. Das Gymnasium Johanneum hatte in 2018 eine Personenzug zum Katholikentag nach Münster gechartert. Ein abenteuerlicher Testlauf, der vielleicht irgendwann wieder zu unserem Alltag gehört. Was ist eure Meinung? Diskutiert gerne mit uns auf Facebook oder schreibt an unsere Redaktions-Mail-Adresse.
Mit dem Sonderzug nach Münster (Video von 2018)
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Fotos/Text: B. Brüggenthies