Wadersloh/Diestedde/Liesborn (mw/bb). Das mit großer Spannung erwartete Abstimmungsergebnis in Sachen „Grundschule“ wird nicht alle Eltern in den Ortsteilen Diestedde und Liesborn zufriedenstellen. Der Rat der Gemeinde Wadersloh hat mit 21:9 für die Lösung votiert, die auch die Einrichtung einer Schuleingangsklasse in Diestedde vorsieht. Erleichterung im Nikolausdorf – Bedenken im Liesedorf.
Einfach gemacht hatten sich die Ratsmitglieder die Entscheidung nicht, aber trotz weiterer Wochen Bedenkzeit gab es wohl nur diese Lösung. Bürgermeister Christian Thegelkamp verwies vor der Abstimmung auf die intensiven Diskussionen im Rathaus, in den Fraktionen, Parteien und Bürgerschaft.„Hier kann heute keiner einen Blumentopf gewinnen“, sagte der Bürgermeister und blickte verständnisvoll in Richtung der anwesenden betroffenen Eltern bei der öffentlichen Sondersitzung.
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Dank einer Sondergenehmigung der Bezirksregierung war die Bildung einer Eingangsklasse mit 14 Schülern in Diestedde überhaupt erst möglich geworden. Die drei Klassen in Wadersloh (69 Schüler) standen niemals zur Diskussion und waren gesetzt. In Liesborn erhofften sich die Eltern die Bildung von zwei Klassen. Hier müssen nach aktuellem Stand nun voraussichtlich 31 Kinder in einer Klassen unterrichtet werden. Dabei steht es den Eltern aber frei, die Kinder in Diestedde einzuschulen.
CDU
Leicht machten es sich die Fraktionen nicht. Rudi Luster-Haggeney (CDU) hatte auf die Freiwilligkeit der Eltern gesetzt, die Kinder in den anderen Ortsteil zu schicken, zu mal ein kostenloser Transport von der Haustür zur Schule angeboten werden würde und war sich darüber im Klaren, dass die Entscheidung nicht alle glücklich machen wird. Gleichwohl unterstrich er, dass vor allem das Wohl der Kinder im Blick stünde. Auch wenn die Position der CDU-Fraktion nicht einheitlich war, suchte man nach der besten Lösung für die ganze Großgemeinde.
FWG
Verena Sadlau (FWG) zeigte sich unglücklich über die schwere Entscheidung. Ziel sei der Erhalt der Schulen in allen Ortsteilen. Dabei betonte Sadlau die weitreichenden Folgen, die das Fehlen einer Eingangsklasse für Diestedde hätte und verwies auf die Schulorganisation und die Gefahr, wenn Schüler eine Klassen wiederholen müssten und somit möglicherweise zu Fahrschülern werden würden. Ebenfalls sprach sie die Vermarktung des Neubaugebiets an und betonte, dass der Wohnort der einzelnen Ratsmitglieder nicht entscheidend für die Stimmenabgabe gewesen sei. Es gehe vor allem auch warum, den ursprünglichen Sinn des Grundschulverbunds nicht infrage zu stellen. Sie appellierte an die Eltern aus Liesborn, die Kinder nach Diestedde zu schicken.Rudolf Winkelhorst nahm Bezug auf den pädagogischen Hintergrund und sprach sich für Liesborn aus.
SPD
Anne Claßen (SPD) lobte die sachliche Diskussion und dankte der Verwaltung, eine geeignete Lösung in der Sache zu finden. Auch sie sprach vom Sozialgefüge in Diestedde, erwähnte aber auch den pädagogischen Aspekte der sehr großen Klasse in Liesborn. Die SPD vertrat keine einheitliche Meinung.
FDP
Uneinigkeit herrschte auch bei der FDP-Fraktion. Oliver Weinekötter (FDP) betonte, dass sich man es sich nicht einfach gemacht habe. Man habe Verständnis für die Problematik und man hoffe, dass sich die die Bürger in der Sache beruhigen.
Die erste Beschlussvorlage sah die Einrichtung von drei Klassen in Wadersloh, zwei Klassen in Liesborn und keiner Klasse in Diestedde vor und fand keine Mehrheit. Dagegen stimmten 19:11 Ratsmitgliedern (keine Enthaltungen). Die zweite Beschlussvorlage (drei Klassen in Wadersloh, je eine in Diestedde und Liesborn) wurde mit 21 zu 9 Stimmen angenommen.
Das sagen die Eltern zu der Entscheidung
Diestedde
Die Eltern aus Diestedde nahmen die Entscheidung mit Erleichterung auf. Benedikt Breloh und Axel Steinbrink hatten im Vorfeld eine Info-Veranstaltung in Diestedde durchgeführt und zeigten sich – ebenso wie ihre Ehefrauen Judith und Verena- zufrieden über den Ausgang. Auch der Förderverein der Diestedde Grundschule verfolgte die Sondersitzung im Ratssaal und sendete uns folgendes Statement zu:
Auch der Förderverein der Diestedder Grundschule, wurde bei der heutigen Ratssitzung zum Thema Einschulungsklassen, von Kerstin Weber (Geschäftsführerin) und Doris Rücker (Schriftführerin) vertreten. Die Einschulungsklassenaufteilung ist auch für den Förderverein ein wichtiger Punkt. Wenn in Diestedde keine Klasse zustande käme, würde auch der Förderverein sehr darunter leiden. Wir würden weniger Mitglieder haben. Auch an Schulveranstaltungen, würden wir z.B. beim Waffelverkauf weniger Einnahmen, durch weniger Kinder bzw. Eltern erhalten. Das wäre sehr schade für den Förderverein. Somit könnte der Verein weniger Projekte mitfinanzieren. Zum Schluß ging die Ratssitzung für uns Diestedder glücklich zu Ende, mit dem Ergebnis, dass eine Klasse gegründet wird.
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Liesborn
Heike Kane, betroffene Mutter aus Liesborn, hat uns am Montag (11.3.) schriftlich mitgeteilt, dass sie mit der Entscheidung absolut nicht zufrieden sei. Besonders enttäuscht zeigte sie sich, dass der Rat ihre Frage nicht ausreichend beantwortet habe, warum nicht auch der Ortsteil Wadersloh bei der Bildung der Eingangsklassen mit einbezogen wurde und die Klassen dort von Anfang an gesetzt waren. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Bezirksamt explizit in einem Ihrer Schreiben angewiesen hat, dass Wadersloh drei Eingangsklassen bekommen soll“, so die Liesbornerin, die nun eine Anfrage dort stellen möchte. „Sollte sich herausstellen, dass dem nicht so ist, werde ich versuchen mich schlau zu machen, in wie weit die Sitzungen und die Abstimmung rechtens und regelkonform war“, so Kane. Zuvor hatte ein Teil der Liesborner Eltern bereits Schreiben an Bund und Land NRW verschickt.
Michael Hillmer aus Liesborn merkt an, dass es eine bessere Lösung hätte sein können, auch den Ortsteil Wadersloh mit in die Planung einzubeziehen. Zwei Klassen in Wadersloh, zwei in Liesborn und eine in Diestedde – alle mit je 23 Schülern. Wäre das eine faire Lösung gewesen?
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