Liesborn (mw/bb). Eigentlich ist ja der Karneval ist in diesen Tagen das dominierende Thema im Liesedorf, aber fernab von „Karneval Royal“ hat sich in Liesborn nun eine Gruppe von fünf gestandenen Männern zusammengefunden, die sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben hat. Mein-Wadersloh.de hat die Herren auf dem Hof Plümpe getroffen und sich über die ehrgeizigen Pläne der Initiative informiert.
Soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeitsthemen stehen auf der Agenda
Das Bürger-Windrad dreht sich fleißig im Wind, die grasenden Tiere sonnen sich in der Frühlingssonne. Hier auf dem Liesborner Land scheint die Zeit stillzustehen. Doch weitgefehlt: Auch auf dem Land macht sich die rasend schnelle Beschleunigung im Alltag und Beruf bemerkbar. Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist für Rudolf Hoberg, Wolfgang Kißler, Günther Petermeier, Paul Plümpe und Richard Streffing ein wichtiges Schlagwort und irgendwie nun auch eine Lebenseinstellung. Die Ü60-Herren waren Bänker, Geschäftsführer, Kaufmänner und Landwirte und haben sich im Dezember 2018 zur Gruppe „ZIN19“ zusammengefunden. Die drei Buchstaben stehen für Zukunft, Initiative und Nachhaltigkeit und bilden den Kern einer Philosophie, mit der die fünf Initiatoren nun weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter begeistern möchten. Unabhängig von politischen Zugehörigkeiten, möchte die Gruppe auf Zukufntsthemen aufmerksam machen. Soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeitsthemen stehen auf der Agenda. Drei Bereiche, die eng verzahnt zum Wohl aller Beteiligten besprochen werden sollen. Die Gruppe möchte es sich zur Aufgabe machen, die eigenen Erfahrungen einzubringen, die Kräfte zu bündeln, um aktuelle Ereignisse in der Großgemeinde Wadersloh und den umliegenden Orten mit Aktivitäten und Maßnahmen zu begleiten. Dabei sollen gezielt verantnwortliche Personen und Gremien angesprochen und Themen sachlich diskutiert werden.
Weg von der „Kultur des Wegschauens“
Ob Finanzen, Soziales, Landwirtschaft, Industrie oder Migration: Die Gruppe „ZIN19“ stellt sich hierbei bewusst breit auf und wirbt um jeden Unterstützer. Die Gruppe soll nach und nach wachsen. Im Blick haben die Gründer dabei vor allem die zukünftigen Generationen. „Als wir uns gefunden haben, waren wir uns einig, dass das nicht alles gewesen sein kann. Wir möchten etwas für die Menschen tun, die nach uns kommen“, sagt Wolfgang Kißler. Der Antrieb für die Gruppe, etwas vor Ort zu bewirken, sind nicht nur die eigenen Kinder und Enkelkinder. Die ganze Bevölkerung soll informiert werden über die Themen, die bewegen. Als Beispiel nannte die Gruppe etwa die Renaturierung der Glenne, , dem Umbruch in der Landwirtschaft, das Tierwohl in Bezug auf die Massenproduktionen von Lebensmitteln oder auch das Thema Digitalisierung. Man erhofft sich vor allem auch Input von außen, um initiativ zu werden. Rudolf Hoberg versucht es auf den Punkt zu bringen: „Es heißt immer: ‚Du kannst ja doch nichts daran machen!‘ – Doch, kannst du! Mit einer Mehrheit und einem wachsenden Kreis“, sagt der Landwirt voller Überzeugung. Eine Kultur des Wegschauens? Das kommt für ZIN19 nach eigener Aussage nicht infrage.
Text/Fotos: B. Brüggenthies