Wadersloh (mw/pm). Zahlreiche Heimatfreunde hatten sich zum Holocaust Gedenken des Heimatvereins Wadersloh am Montag, den 28.1. 2019, in der Gaststätte Berlinghoff eingefunden. In Würdigung der Opfer des Holocaust zeigte der Heimatverein Wadersloh die Dokumentation von Jürgen Hobrecht „Wir haben es doch erlebt, Das Ghetto von Riga“ der LWL-Kultur Stiftung für Westfalen-Lippe. Nach Riga sind zwischen November 1941 bis Oktober 1942 etwa 25 000 Juden aus dem Deutschen Reich verschleppt und dort ermordet worden. Neben anderen Städten waren auch viele westfälische Städte betroffen. Von zwanzig Wadersloher Juden waren fünf jüdische Mitbewohner Opfer dieser Deportationen.
Hobrecht hat über viele Jahre die Spuren der mit dem Namen „Riga“ verbundenen Verbrechen und die damit verbundenen Schicksale recherchiert. Die erschütternde Dokumentation zeigte die Orte des Geschehens in Lettland und die genaue Vorbereitung der Deportationen aus Deutschland. Neben vielen historischen Aufnahmen von der Besetzung Lettlands, schilderten zahlreiche Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie ein informierender Sprecher beeindruckend das Martyrium dieser Zeit. Dazu gehörte u.a. die Errichtung des Ghettos von Riga, die Ermordung der lettischen Juden, die Deportationen aus dem Deutschen Reich, das Leben und Sterben im Ghetto, die Erschießungen im Wald von Bikernieki bis zur Auflösung des Ghettos. August 1944 begann die Verlegung der jüdischen Häftlinge nach Danzig und in das Reichsgebiet. Von 24.605 in 1941 und 1942 nach Riga deportierten Juden aus dem „Großdeutschen Reich“ überlebten unter unsäglichem Leiden nur 1.073. Zur Erinnerung an das Leiden der Menschen in Riga wurde am Stadtrand von Riga, im Wald von Bikernieki, eine beeindruckende Gedenkstätte eingeweiht. Mit der Gewissheit, dass dies niemals wieder geschehen darf, wurde in betroffener Nachdenklichkeit der Abend beendet.
Quelle: Pressemitteilung Heimatverein Wadersloh, Fotos: Heimatverein Wadersloh (2)