Kreis Warendorf (mw/pm). Die diesjährige Influenza-Grippewelle hat begonnen – auch wenn es im Moment danach aussieht, dass sie schwächer als im Vorjahr ausfällt. 60 gemeldete Fälle in den ersten sechs Kalenderwochen dieses Jahres stehen 142 Fällen im Vergleichszeitraum 2018 gegenüber. Jetzt schon Entwarnung zu geben, wäre allerdings zu früh, lag doch der Höhepunkt der letztjährigen Grippewelle im Zeitraum Ende Februar/Anfang März. Außerdem können sich je nach vorherrschendem Influenzatyp bzw. -subtyp von Jahr zu Jahr sehr unterschiedliche Verlaufsformen ergeben.
Neben einer in der letzten Saison erworbenen bedingten Immunität der Menschen könnte u.a. die diesjährige Grippeschutzimpfung zu sinkenden Ansteckungszahlen geführt haben. Denn in dieser Saison steht ein Vierfach-Impfstoff (wirksam gegen vier Untertypen der Influenza A/B) zur Verfügung, der einen deutlich besseren Schutz bietet als der in der vergangenen Saison gegen nur drei Untertypen. Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts macht eine Influenza-Impfung auch zum jetzigen Zeitpunkt noch Sinn, da sie ihre größte Wirksamkeit etwa zehn Tage danach entfaltet – der Impfstoff ist inzwischen jedoch knapp. Das Gesundheitsamt rät dazu, bei einem einfachen grippalen Infekt (Erkältung) mit Symptomen wie Halsschmerzen, Schnupfen, Husten und evtl. leichter Körpertemperaturerhöhung zunächst auf einfache Hausmittel wie viel trinken, Schonung und ggf. Einnahme eines schleimlösenden oder schmerzlindernden Medikaments zu setzen und den weiteren Verlauf abzuwarten. Bei Fortbestehen oder Verschlimmerung der Beschwerden sollte man sich zur Abklärung weiterer Behandlungsmaßnahmen an seinen Hausarzt wenden.
Bei einer „echten Influenza-Grippe“, die zumeist plötzlich beginnt und mit Fieber, einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Reizhusten sowie Kopf- und Gliederschmerzen einhergehen kann, sollte der Hausarzt frühzeitig aufgesucht und mit ihm das weitere Vorgehen besprochen werden. Auch hier sind häufig ambulante Behandlungsmaßnahmen ausreichend. Eine Krankenhausbehandlung ist nur in besonders schweren Fällen oder bei Risikopatienten (z. B. Menschen mit Vorerkrankungen, abwehrgeschwächte Menschen, Schwangere, alte Menschen) notwendig. Ob ein Kind an einer Influenza oder einem grippalen Infekt erkrankt ist, ist für Eltern oftmals schwer zu erkennen. Deshalb gilt: wenn der Gesundheitszustand des Kindes Sorgen bereitet, sollte die Kinderarztpraxis aufgesucht werden. Falls die Praxis geschlossen ist, können Eltern die Kinderärztliche Notfall-Ambulanz am St. Franziskus Krankenhaus in Ahlen und im Clemens-Hospital in Münster aufsuchen. Mitzubringen sind der Impfausweis und das gelbe Vorsorgeheft.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung den sogenannten Risikogruppen. Dazu gehören Menschen, die älter als 60 Jahre sind, sowie Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen, Schwangere sowie Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die an bestimmten chronischen Krankheiten wie Diabetes, Asthma oder Herzerkrankungen leiden. Auch wer eine angeborene oder erworbene Immunschwäche hat, gilt als Risikokandidat. Wer im Krankenhaus oder im Seniorenheim arbeitet oder einen Beruf mit Kontakt zu vielen Menschen ausübt, sollte sich ebenfalls impfen lassen. Dies gilt auch für Menschen, die mit einem Risikopatienten zusammenleben beziehungsweise sich um ihn kümmern. Weitere Fragen zur Grippeimpfung beantworten die Ärzte im Kreis Warendorf ihren Patienten gern.
Quelle: Pressemitteilung Kreis Warendorf