Wadersloh (mw/bb). „Wir haben als Europäer eine moralische Verpflichtung den Menschen in Afrika zu helfen und sie nicht alleine zu lassen“, sagt Robert Voß schon zu Beginn seines informativen Bilder-Vortrags an diesem Sonntagnachmittag. Die Vortragsveranstaltung „Ghana – Eine Reise nach Afrika“ der VHS Beckum-Wadersloh im Ratsaal stieß auf eine große Resonanz.
Besonderer Ehrengast an diesem Tag war Bischof Peter Paul Yelezoume, Bischof des Bistums Damongo. Das römisch-katholische Bistum in Nordghana unterhält seit Jahrzehnten eine enge Partnerschaft zum Bistum Münster. Auch die Pfarrei St. Margarata pflegt eine enge Partnerschaft mit der Pfarrgemeinde St. Francis Xavier in Yapei. Den Besuch einer Delegation im November 2018, der auch Pfarrer Martin Klüsener angehörte, nahm Robert Voß zum Anlass, über seine Eindrücke vor Ort zu berichten. „Die Sklavenburg in Cape Coast war über Jahrhunderte ein Ort, an dem Menschen als Sklaven in alle Welt verschifft wurden. Heute wird der Kontintent wirtschaftlich ausgebeutet. Darum tragen wir die Verantwortung, Afrika nicht im Stich zu lassen“, sagt der Referent des Nachmittags. Robert Voß ist gemeinsam mit seiner Frau Hildegard auch seit vielen Jahren Ansprechpartner des Eine-Welt-Initiative in Wadersloh und setzt sich mit weiteren Mitstreitern für fairen Handel und Nachhaltigkeit ein. Umso besser passte dieser Vortragsabend zum Jahresprogramm der VHS Beckum-Wadersloh, das sich aktuell mit Themen rund um Nachhaltigkeit auseinandersetzt.
Heute gilt Ghana als eine der wenigen funktionierenden Demokratien in Afrika und nimmt somit auch eine Vorbildfunktion für den Kontinent ein, dennoch gehört Ghana zu einem der ärmsten Ländern der Welt. „Es ist faszinierend, wenn man sieht, wie die Menschen in diesem Land leben und dennoch immer glücklich sind“, erzählt Robert Voß von der Gastfreundschaft und vielen freundlichen Begegnungen in der Partnergemeinde. Die Pfarrei St. Margareta baut seit 2017 eine enge Bande zwischen Wadersloh St. Francis-Xavier in Yapei auf. Auf beiden Seiten wird die Freundschaft gelebt. Auch Robert Voß engagiert sich im Partnerschaftskomitee und hat dabei vor allem die Projekte rund um Nachhaltigkeit und Bildung im Blick. Die nordghanaische Partnergemeinde besteht aus rund 300 Familien und wurde 1998 gegründet. Das Christentum bildet mit nur 5 Prozent eine Minderheit der Bevölkerung. Geleitet wird die Pfarrgemeinde von Father Sylvester und Father Aurelio.