Liesborn (mw/pm). Das Museum Abtei Liesborn hat eine Muttergottesfigur aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts angekauft, die bis zur Aufhebung der Benediktinerabtei Liesborn im Jahr 1803 zum Besitz des Klosters zählte. Nun konnte die Skulptur, die sich in Privatbesitz befand, zurück gekauft werden. Möglich wurde die Neuerwerbung durch die finanzielle Unterstützung der Freunde des Museums Abtei Liesborn e.V. sowie des Kulturrings Liesborn e.V. Auch der Heimatverein Liesborn e.V. hat den Ankauf vermittelnd unterstützt.
Die fein geschnitzte qualitätvolle Eichenholzskulptur ist ein Beleg für die ausgeprägte Marienfrömmigkeit der Liesborner Benediktiner. Maria sitzt frontal auf einer Thronbank. Auf ihrem linken Knie steht das Christuskind in einem langen Gewand und streckt seine Hände nach dem Apfel aus, den Maria in der rechten Hand hält.
Ursprünglich fanden hölzerne Muttergottes-Skulpturen, die auch als sedes sapientiae (Sitz der Weisheit) bezeichnet und häufig als Kultbilder verehrt wurden, in Prozessionen und/oder als Reliquienbehälter Verwendung. Aufgrund ihres Gewichts ist eine Funktion der thronenden Muttergottes als Prozessionsfigur wohl auszuschließen. Dagegen lässt sich durch das Vorhandensein eines Kopfbohrlochs, das zur Aufbewahrung von Reliquien diente, für die neu erworbene Figur nachweisen, dass sie als Reliquiendepot verwendet wurde. Welche Reliquien sie barg, ist bisher nicht bekannt.
Öffnungszeiten des Museums Abtei Liesborn:
- Di-Fr: 9-12 und 14-17 Uhr
- Sa. + So.: 14-17 Uhr
Quelle: Pressemitteilung Museum Abtei Liesborn