Diestedde (mw/bb). Das Dörfchen Diestedde hat, sofern man es denn verkehrstechnisch erreichen kann, viele versteckte Kleinode. Die Fischtreppe, die Wanderwege, der Diestedder Berg, das Backhaus und nicht zuletzt auch der „Blaue Giebel“ gehören dazu. Letzterer war an den vergangenen drei Sonntagen wieder für Interessierte geöffnet und offenbarte das künstlerische Schaffen von Walter Jasper.
Auf der Staffelei im Eingangsbereich des schmucken Fachwerkgebäudes begrüßt die neueste Arbeit des Heimatkünstlers die Besucher: Die märchenhaften Feenblätter in verschiedenen Ausprägungen und Farben. Die Natur und ihre Farben bestimmen seit jeher die Arbeit des Künstlers und in nahezu allen Werken stecken Heimatliebe und eben manchmal auch Heimaterde und Blätter, die durch die Bearbeitung und mehrschichtige Farbaufragung zu einem Kunstwerk werden. Die mehrschichtigen Feenblätter, die seit 40 Jahren im Jahreszyklus enstehen und jährlich ein Dutzend Werke umfasst, lassen Raum für die eigene Fantasie.
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Inspiration lieferte in diesem Jahr die farbige Welt des US-amerikanischen Malers Mark Rothko (gest. 1970), der sich abstrakten Großformaten widmete. „Ich bin ein Mensch der Farbe und ich liebe die Farbkombinationen. Da ich Literatur gelesen hatte, habe ich gedacht, gibst du mal mit dieser Farbkeit den Untergrund an“, lacht Walter Jasper und deutet stolz auf die filligranen Arbeiten, die sicher im Sechser-Pack hinter Glas auf Betrachter und Käufer warten.
Große Pläne gibt es für das kommende Jahr. Dann feiert das Kunstforum „Blauer Giebel“ an der Steinackerstraße sein 40-jähriges Bestehen mit einer großen Ausstellung. „Am liebsten sind mir aber immer noch die Tage meines offenen Ateliers. Dann kann ich meine Arbeitsweise direkt zeigen und erklären“, sagt Walter Jasper und stellt die Feenblätter vorsichtig zurück auf die Staffelei.