Langenberg (mw/bb). Wenn man Gänsehaut am ganzen Körper hat, kann das zum einen am Herbsteinbruch liegen und zum anderen an einem Gefühlsausbruch, zum Beispiel beim Hören großartiger Musik. Das passiert den Besuchern der kleinen wohnzimmeresken Konzertabende im KulturGüterBahnhof in regelmäßiger Häufigkeit. Hier kommt unser Appell an die Untersützung der regionalen Kulturveranstalter!
Über die kleinen Redaktionsausflüge in den benachbarten KulturGüterBahnhof in Langenberg haben wir hier auf MW schon häufiger berichtet und werden das auch in Zukunft machen. Denn diese besondere Spielstätte hat es verdient, dass man ihr, dem dahinterstehenden Verein „Musikzehner e.V.“ und jedem einzelnen Künstler, der dort auftritt, Beachtung schenkt. Wir möchte hier Niemanden „Honig“ ums Maul schmieren, aber was die gleichnamige Band rund um Frontmann Stefan Honig da gestern etwa veranstaltet hat, war ziemlich großartig und verantwortlich für die eingangs erwähnte Gänsehaut (PS: die Heizung im KGB funktioniert mittlerweile sehr gut!). Das KGB zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass alle Beteiligten wie eine große Familie sind. Ein Freundeskreis, verbunden durch die Liebe zur Heimat und zu guter Musik, gründete einen Verein, baut eine alte Lagerhalle am Bahnhof um und rockt seit anderthalb Jahren mit großartigen Musikerinnen und Musikern aus aller Welt die westfälische Provinz! Beschaulich: Ja, klar! Familiär: Immer! Das Programm: Ein Volltreffer. Jedes. Mal. Fernab des Mainstreams, unterdiehautgehend, über das Ohr direkt ins Herz!
Die Vorgruppe „The Mañana People“ legte am Dienstagabend schon gut vor. Zum Vor-Feiertag-Abend verzauberte die Band das Publikum und stimmte auf den Hauptprogrammpunkt ein. Stefan Honig stand zu diesem Zeitpunkt vor der Bühne an einem kleinen Stehtisch. Daneben ein älteres Ehepaar. Wie sich später herausstellte, die Schwiegereltern des Singer-Songwriters. Wie schon gesagt: Eben familiär! Die letzten Töne des Supports waren gerade verhallt, da bevölkerte „Honig“ die KGB-Bühne und erfüllte die urige Ex-Lagerhalle und heutige KULTur-Stätte mit der süßen Wärme des langjährigen musikalischen Schaffensprozesses des Frontmanns und seiner kleinen Bandfamilie.
„The songs that we sing. They turned our arms into wings. We’ll meet again“ heißt es in dem Song „Golden Circle“. Wir treffen uns bestimmt wieder: Der Kulturgüterbahnhof – Die süßeste Versuchung, seitdem es leidenschaftlich geführte Spielstätten für Musik und Kultur gibt. Und um eine der Veranstalterin zu zitieren: „Konzertbesuche machen glücklich!“ – Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
PS: Im KGB trifft übrigens auch immer wieder neue Leute. Man sollte nur so klug sein und Telefonnummern austauschen, sonst ist die nette Dame, mit der man sich angeregt unterhalten hat, plötzlich verschwunden.
Bildergalerie: Honig im KulturGüterBahnhof
Konzertabendkritik / Fotos: Benedikt Brüggenthies