Wadersloh (mw/bb). Nach dem Abitur wollte Jan Teigeler eine fremde Kultur kennenlernen. Seit Jahren interessierte sich der junge Wadersloher für ein Auslandsjahr. Im Sommer 2017 war es dann soweit und der damals 18-Jährige bestieg den Flieger in Richtung Vietnam. Ob es einen Kulturschock in knapp 10.000 Kilometern Entfernung gab? Beim „Morgentreff der Frauen“ gab Jan Teigeler kürzlich einen aufschlussreichen Einblick in seine Arbeit am anderen Ende der Welt.
Eine fremde Kultur kennenlernen, andere Sichtweise bekommen: Jan Teigeler denkt gerne zurück an die so völlig andere Welt in Südostasien und die ersten Wochen nach seiner Ankunft. „Vor allem die Zeitverschiebung machte den Kontakt zur Heimat nicht immer einfach“, so der Wadersloher. Im Norden des Landes gab er Englisch-Unterricht und erkundete nebenbei Land und Leute. Bei einem weiteren Projekt in Hanoi war er ebenfalls als Englisch-Lehrer tätig. Organsiert wurde der Freiwilligendienst von der ICJA (Internationaler Jugendfreiwilligendienst), der den Aufenthalt teilgefördert hat. Weitere Unterstützung erhielt der 19-Jährige von einem Förderkreis.
„Die Flußlandschaft direkt am Meer ist paradisisch. Die rasante Entwicklung des Landes und seine vielfältige Landschaft ist beeindruckend, aber ich muss auch sagen, dass die Sprache nicht ganz einfach zu erlernen ist“, erklärt der angehende Student anhand einiger Beispiele: ‚ma‘ heisst ‚das Gespenst‘, ‚mã‘ das Pferd und ‚má‘ die Mutter! Bevor die Mama also zum Geisterpferd wird, besser fleissig die Aussprache üben. An die 47 Grad im Sommer und Temperaturen um den Gefrierpunkt im Winter gewöhnte sich Jan Teigeler irgendwann, aber nicht an das Fehlen von Heizungen in den Häusern. „Die Leute sind offen und freundlich und die Kultur interessant. Ob ich einige Kulturschock-Erlebnisse hatte? Ja, viele. Aber ich wollte das!“
Ab Oktober studiert Jan Teigeler Internationale Beziehungen in Erfurt und wird von seinen Erfahrungen in Vietnam sicher profitieren. Seine Einblicke in die südostasiatische Kultur kamen bei der Morgenrunde der Frauen im Karl-Leisner-Heim in Diesteddde jedenfalls schonmal sehr gut an!
Text/Fotos: B. Brüggenthies