Diestedde (mw/bb). Ein süßlicher Duft umgibt das Diestedder Backhaus und macht neugierig. Was da wohl vor sich geht? Im Innern des Fachwerkhäuschens wird fleißig gearbeitet. Mit dem „Birnendörren“ hat der Heimatverein einen alten Brauch wiederbelebt.
Walter Jasper nickt zufrieden und ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht. Seine Idee, den alten Familienbrauch des Birnendörrens in die Diestedder Ortsmitte zu bringen, ging auf und weckt die Faszination. Am Mittwochabend wurden rund um den „Blauen Giebel“ die Birnen aufgelesen. Am Donnerstag unterstützte der „Witwen-Stammtisch“ die Aktion und übernahm das Schälen der zuckersüßen Früchte. Anschließend befeuerten Jürgen Nordhoff, Heiner Panreck und Herbert Weinhold den Steinofen im Backhaus. Und dann endlich durften die zahllosen Birnen schmorren. Das Spiel wiederholte sich auch am heutigen Freitag: Bei 180-200 Grad mussten die Früchte einige Stunden gedörrt werden, damit sie wie die „kleinen Fruchtmumien am Baum“ aussehen und und ein süßer Genuss für Jung und Alt sind.
Am morgigen Samstag (18. August) startet um 11 Uhr der letzte Dörrvorgang, zu dem Interessierte herzlich willkommen sind. Und wer mal kosten mag: Zusätzlich wird an diesem Tag die Restwärme des Steinofens genutzt, um noch einen Birnen-Plattenkuchen und Brot für die Gäste zu backen. Die Verköstigung startet am Nachmittags ab 15 Uhr. Hierzu lädt der Heimatverein die Dorfgemeinschaft herzlich ein.
Text, Fotos (2): Brüggenthies