Noch steht sie im Schatten ihrer großen Schwester, doch schon bald wird auch sie heranwachsen und viele Generationen von Diestedderinnen und Diesteddern erfreuen: Das Nikolausdorf hat seit heute eine neue „Femeeiche“. Der Kreis Warendorf hat zur Freude von Gründstücksbesitzer Rainald Gehringhoff den neuen Baum gestiftet, der seit den Morgenstunden des 19. März das Ortsbild bereichert.
Ein Schöffengericht gibt es auf dem alten Thingplatz am heutigen Mühlenweg schon seit Jahrhunderten nicht mehr und doch gehörte der knapp 900 Jahre alte Eichenbaum einfach zum Dorfbild dazu. Im Wappen von Schützen- und Heimatverein ist die Femeeiche nicht wegzudenken und seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Vereinstradition. Nur Sankt Nikolaus dürfte noch mehr mit dem Dorf verbunden sein. Nach einem schweren Sturm Anfang 2016 hatte das Naturdenkmal schwere Schäden erlitten und das grüne Herz des majestätischen Baumes hörte auf zu schlagen. Der Kreis Warendorf musste der Eiche infolge auch den Status als Naturdenkmal aberkennen.
Seit dem 19. März hat das Golddorf Diestedde einen neuen Eichenbaum. Dennis Mandera und Timo Nordberg von der Firma L. Wiglinghoff pflanzten unweit des Baumrelikts der Femeeiche eine 12 Jahre alte Deutsche Stieleiche in den Boden. Entlang des Wanderwegs an der Fischtreppe am Mühlenweg werden zwar nur Jahrzehnte und Jahrhunderte vergehen, bis sie die Größe ihrer eingeschlafenen Schwester erreicht hat, aber irgendwie ist sie auch ein Symbol für die Zukunft des Dorfes. Möge Diestedde wieder aufblühnen. Die kleine Eiche steht für einen Neuanfang!
Wer die Geschichte der „Sprechenden Eiche“ hören möchte:
Hier ist der Link zum 2014 entstandenen Hörspiel.
Text/Fotos: B. Brüggenthies