In einer gemeinsamen Presseerklärung haben die Staatsanwaltschaft Münster und die Polizeibehörden aus Warendorf und Münster am heutigen Freitag (9. Februar) mitgeteilt, dass gegen eine 18-jährige Wadersloherin am Vortag (8. Februar) wegen des Verdachts auf Totschlag ihres Kindes ein Haftbefehl erlassen wurde.
Anfang September 2017 hatten Rettungskräfte in der Wohnung in Wadersloh einen toten, drei Monate alten, Säugling gefunden. Die Todursache konnte nicht geklärt werden. Die Mutter (18) war zu dem Zeitpunkt des Auffindes des Babys verschwunden. Die Großmutter entdeckte den leblosen Enkel im Bett und alarmierte den Rettungsdienst. Unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Ulrich Bux wurde zur Klärungs des Falls eine Mordkommission eingerichtet. Erste Ermittlungen und die Vernehmung der am Folgetag aufgegriffenen Mutter des Säuglings hatten zunächst keine Erkenntnisse für ein strafbares Handeln geliefert: „Bei der Obduktion ergaben sich keine Hinweise auf einen Tod durch äußere Gewalteinwirkung“, erläuterte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt.
18-Jährige räumt Verabreichung der Medikamente ein
Im Rahmen der weiteren Analysen und Auswertungen wurden Medikamente im Körper des Säuglings nachgewiesen, heisst es in der gemeinsamen Pressemitteilung. „Die zum Teil hohe Konzentration hat nach den Untersuchungen des Rechtsmedizinischen Instituts der Universitätsklinik Münster zum Tod geführt. Diese Medikamente waren ärztlich nicht verordnet“, sagte Botzenhardt weiter. „Im Rahmen der erneuten Vernehmung räumte die 18-Jährige ein, ihrem Sohn Medikamente in geringer Menge gegeben zu haben, für sie sei das Geschehen ein Unfall“, erklärte der Leiter der Mordkommission. „Ob die junge Mutter mit der gesamten Situation überfordert war, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen“, sagte Bux weiter. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde die 18-Jährige am Donnerstag (08.02.) einem Richter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen des Verdachtes des Totschlags und ordnete Untersuchungshaft an.
Quelle: PM der Staatsanwaltschaft Münster, Polizei Warendorf und Münster / Beitragssymbolbild: Pixabay.de/Pexels | Link zur Pressemitteilung