Dass Katholiken und Protestanten derzeit anlässlich der Feiern zum 500. Reformationsgedenken vielfach ihre Verbundenheit demonstrieren, greift der Männergesangverein „Lyra“ Wadersloh am Sonntag, 12. November, in einem außergewöhnlichen Konzert auf. Unter dem Motto „Uns verbindet mehr, als uns trennt“ werden ab 17 Uhr in der Aula des Johanneums Lieder präsentiert, deren Texte, Übersetzungen oder Melodien von Martin Luther selbst stammen und Komponisten folgender Epochen inspirierten. Der Kartenvorverkauf hat begonnen.
„Die durch Martin Luther im Europa der Renaissance ausgelöste Reformation kann nicht allein als theologischer Akt gesehen werden, sondern griff als generelles geistes- und kulturhistorisches Ereignis in alle Lebensbereiche ein“, sagt „Lyra“-Dirigent Johannes Tusch zum Hintergrund des Konzerts. In vielerlei Hinsicht spiele in Luthers Konzept die Musik eine entscheidende Rolle. Die in dem Konzert zu hörenden Kompositionen durchschritten die 500 Jahre von der Reformation bis zur Gegenwart, wobei sich einige Lieder – in verschiedenen Versionen einander gegenübergestellt und in teilweise hochromantischen Sätzen – „besonders interessant ausnehmen“.
Luthers Melodien bieten der „Lyra“ zufolge Ansatzpunkte für unterschiedliche musikalische Interpretationen. Für Orgel solo steht einleitend eine Partita über den bekanntesten Lutherchoral „Ein feste Burg ist unser Gott“ von Jan Zwart, die dieser am Reformationsfest 1917 zum 400 jährigen Reformationsjubiläum geschrieben hat. Choralbearbeitungen für Trompete und Orgel, eine weitere Choralfantasie für Orgel solo, solistische Lieder zur Laute und unter anderem die bekannten Luther-Melodien „Ein feste Burg ist unser Gott“, „ Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ sowie “Mitten wir im Leben“ folgen ebenso wie Choräle in Chorsätzen von Michael Praetorius, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Peter Cornelius. Nicht zu vergessen die kleine, musikalisch berührende Kantate „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy auf einen Text von Martin Luther.
Neben dem Gesang beherrschte Luther die Flöte und die Laute. Pfarrer Martin Klüsener (Gitarre) und Kantorin Dr. Elena Borisovets–Potthast (Gesang) von der Katholischen Kirchengemeine St. Margareta lassen dafür einige Beispiele erklingen. Außer ihnen und der „Lyra“ wirken bei dem Konzert unter der Leitung von Kantor Johannes Tusch noch mit: Elena Borkenhagen und Anne Voß (Flöte), Michael Betten und Andreas Schnatmann (Trompete), Hans Abegg (Posaune) sowie Brigitte Hesse–Schmidt (Pauken).
Eintrittskarten zum Preis von zehn Euro gibt es im Vorverkauf bei der Sparkasse, der Volksbank, bei Nienaber (Freudenberg) und bei Raiffeisen Hellweg-Lippe. An der Abendkasse kosten die Karten zwölf Euro.
Quelle: MGV Lyra Wadersloh