Das Großprojekt „Internat Schloss Crassenstein“ nimmt langsam Fahrt auf: Rund um und im Schloss wurden mittlerweile erste (Bau-) Projekte abgeschlossen und viele weitere in die Wege geleitet. Vor wenigen Tagen wurde der Kauf endgültig abgeschlossen, wie die nun ehemalige Schloßbesitzerin Marga Drews auf Anfrage von Mein-Wadersloh.de bestätigte. Schulleiter Dr. Wolfgang Hinners und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich indes auf die spannende Herausforderung eines Internats in den historischen Gemäuern von Schloss Crassenstein, das im August seinen Betrieb aufnehmen soll.
5 Monate nach Unterzeichnung des Kaufvertrags: Schlossverkauf seit Anfang Februar abgeschlossen
„Das Schloss Crassenstein wurde verkauft und wird demnächst von den neuen Besitzern: SC Immobilien Verwaltung GmbH mit dem Sitz in Wadersloh, Geschäftsführer Herr Detlef Ernst, München als Internat genutzt“, teilte Marga Drews von ihrem Wohnsitz in Eupen (Belgien) mit. Knapp 5 Monate sind vergangen seitdem der Kaufvertrag geschlossen wurde und die Zukunft des Diestedder Wahrzeichens im Norden des Nikolausdorfes besiegelt wurde: Ein international ausgerichtetes Internat soll zukünftig Mädchen und Jungen aus dem Ausland auf das Berufsleben vorbereiten. Brandschutzauflagen, die Einrichtung von Schlaf- und Lehrräumen, ein enge Abstimmung mit der Gemeinde Wadersloh, dem Kreis Warendorf und nicht zuletzt mit den Behörden für Denkmalsschutz und eine Klärung von Visafragen: Zu tun gab es reichlich in den letzten Wochen und Monaten und doch haben sich Dr. Hinners und sein Team bereits eingerichtet auf dem altehrwürdigen Adelssitz aus dem 16. Jahrhundert.
Erste Renovierungsmaßnahmen bereits abgeschlossen: Startschuss rückt näher
Das alte Holz des Fußbodens knartscht und knirscht bei jedem Schritt und noch heute lassen die farbenfrohen Deckengemälde erahnen, wie es einst auf dem prächtigen Schloss zuging. Im frisch bezogenen Büro des Schulleiters berichtet Dr. Wolfgang Hinners von den Fortschritten bei der Einrichtung des Internats. „Besonders froh sind wir, das wir die Arbeiten an dem Pavillon inzwischen weitestgehend abschliessen konnten. Dort haben wir moderne Schlafzimmer für die Schülerinnen und Schüler eingerichtet und auch eine sozialpädagogische Kraft wird hier einziehen“, berichtet Dr. Hinners.
Ebenfalls abgeschlossen werden konnte die Sanierung der ersten Gräften-Brücke, die zweite Brücke und der Treppenaufgang zum Hauptportal sind bei passender Witterung die nächsten Baustellen, die in Angriff genommen werden sollen. Doch auch hinter den Kulissen wird fleissig gewerkelt: Die Infrastruktur wird Stück für Stück erneuert und sukzessiv vorangebracht, in Kürze werden Stellenausschreibungen für Lehrkräfte ausgeschrieben. „Besonders wichtig ist uns unser naturwissenschaftlicher Klassenraum im Schloss. Wir arbeiten hier eng mit dem Gymnasium Johanneum in Wadersloh zusammen“, so der Schulleiter weiter. Ein paar kleinere Hürden galt es mit dem Brandschutz und der Ausländerbehörde zu nehmen. Noch fehle die Internatslizenz, so dass noch keine Visa seitens der Ausländerbehörde erteilt werden konnten. Beim Brandschutz in dem Baudenkmal hingegen gäbe es Fortschritte: Eine hochmoderne Brandschutzanlage mit Wassernebel wird für die Sicherheit im Schloss sorgen und auch die weiteren Auflagen werden nach und nach auf der To-Do-Liste abgehakt.
Gute Resonanz von allen Seiten: Crassenstein ab August wieder eine Denkfabrik
Viele positive Worte findet Wolfgang Hinners über die herzliche Aufnahme in Wadersloh in den letzten Monaten: „Wir haben hier drei Mitarbeiter aus Diestedde, heimische Handwerker und einen guten Kontakt zum Bürgermeister und zur Verwaltung. Besonders erfreut waren wir über den großen Zuspruch beim ‚Wadersloher Lichterzauber‘ im November, bei dem viele Besucher das Schloß besichtigten. Auch die Resonanz unseres Trauzimmers für standesamtliche Trauungen ist großartig“, so Dr. Hinners.
Noch ist der Ausbau nicht abgeschlossen und viele kleinere und wenige große Baustellen warten auf ihre Fertigstellung. Bis Ende Juni/Anfang Juli sollen die Umbaumaßnahmen rechtzeitig zu Beginn des ersten Schuljahres auf Crassenstein abgeschlossen sein und die Schülerinnen und Schülern in der ländlichen Atmosphäre des Münsterlandes ein internationales Abitur erwerben können (International Baccalaureate Diploma). Für das kleine Örtchen Diestedde ein echter Fortschritt, den auch der verstorbene Vorbesitzer Prof. Dr.-Ing. Paul Drews sicher begrüßt hätte: Crassenstein ist wieder eine Denkfabrik.
Video: EinBlick(e) in das Schloss Crassenstein
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Text/Fotos/Video: Benedikt Brüggenthies