Ein Familiendrama hat sich am Sonntagmorgen in einer Flüchtlingsunterkunft in Diestedde ereignet. Ein 39-jähriger georgischer Staatsangehöriger steht im Verdacht, am Sonntagmorgen in seine Eltern durch Stiche mit einem Messer verletzt zu haben. Die 60-jährige Mutter und der 64-jährige Vater wurden mehrfach getroffen und flüchteten schwer verletzt aus der Wohnung. Aufmerksame Nachbarn verständigten umgehend die Polizei.
„Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der tatverdächtige Sohn ein Messer in der Hand, als er seinen verletzten Eltern aus dem Haus folgte“, erläuterte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt in Münster. Rettungsdienste brachten die Eltern in umliegende Krankenhäuser, die lebensbedrohlichen Verletzungen erforderten sofortige Operationen. Auch der Sohn musste aufgrund von Schnittverletzungen an den Händen operiert werden. „Die medizinische Behandlung aller Beteiligten hat absoluten Vorrang“, stellte der Oberstaatsanwalt fest. „Deshalb konnten die Familienmitglieder bislang nicht vernommen werden. Das Tatgeschehen ist daher noch völlig unklar.“ Zur Klärung des genauen Geschehens ist eine Mordkommission des Polizeipräsidiums Münster unter Leitung des Kriminalhauptkommissars Rainer Wilp eingesetzt, die Ermittlungen dauern an.
[UPDATE] 39-jähriger Georgier in Untersuchungshaft
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ ein Richter heute (24.10.) Haftbefehl gegen den 39-jährigen tatverdächtigen Georgier wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zum Nachteil seiner Eltern. Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt erläuterte: „Der Tatverdächtige erklärte, dass es zwischen ihm und seinen Eltern zu einer verbalen Streitigkeit gekommen sei. Die Ermittlungen zum konkreten Tatgeschehen dauern an. Eine Vernehmung der verletzten Eltern ist aufgrund ihres Gesundheitszustandes weiterhin nicht möglich.“
Quelle: Staatsanwaltschaft Münster, Polizei Warendorf, Polizeipräsidiums Münster
Beitragsbild: B. Brüggenthies