Vorsichtig rollt der dunkelrote Opel Kapitän aus dem Autohaus. Der Motor surrt noch wie am ersten Tag. Klimaanlage, ABS? Fehlanzeige. Als der Kapitän gebaut wurde stand noch der pure Fahrspaß an oberster Stelle. Hinter der Lenkrad sitzt Helmut Rudolph. Sein Name steht in der Gemeinde Wadersloh und über die Ortsgrenzen hinaus wie kein zweiter für die Marke Opel. Das Autohaus Rudolph prägt seit Jahrzehnten das Dorfbild am Ortseingang von Wadersloh. Als es nicht einmal vier Autos im ganzen Ort gab, saß schon ein Rudolph am Steuer. Wie der Opel Kapitän ist auch der ehemalige Geschäftsführer von Opel Rudolph ein echtes Original. Über Jahrzehnte lenkte der Wadersloher die Geschicke des Familienbetriebs.
Eine Liebesgeschichte auf vier Rädern: Die Gründungszeit
Gegründet wurde das Autohaus von seinem Vater Willi Rudolph, Jahrgang 1905. Der fuhr in den 1920er Jahren als Busfahrer den 1. Linienbus von Stromberg nach Oelde. Die geschotterte Straße bestand hauptsächlich aus Lehm und Löchern. Elektrisches Fahrlicht oder echte Autoreifen gab es noch nicht und jede Fahrt wurde zum Abenteuer wenn Willi Rudolph den Anlasser trat, die Kurbel schwang und den Motor anwarf. Wie der Zufall es so will, traf er auf einer Fahrt die Liebe seines Leben, zog nach Wadersloh und gründete 1928 das Autohaus. Viel zu tun gab es damals nicht: Gerade einmal drei Autos waren in Wadersloh auf den Straßen. Mit einer Hauderei, heute würde man sagen: Taxiunternehmen, verdiente Willi Rudolph sein Lebensunterhalt und in den 1930er Jahren erfolgte der Kontakt zur Adam Opel AG.
Der 2. Weltkrieg machte dem jungen Unternehmen dann schwer zu schaffen. Die meisten Autos kamen zum Militär. Auch der Kadett der Familie Rudolph wurde in seine Einzelteile zerlegt und nur die Karosserie verblieb an der Diestedder Straße, aus der nach dem Krieg Teil für Teil wieder ein Auto zusammengesetzt wurde. Als die Amerikaner an Ostern 1945 über Beckum und Diestedde vor Wadersloh standen war es Willi Rudolph der zusammen mit weiteren Waderslohern versicherte, dass die Wehrmacht abgezogen sei. Kein einziger Schuss fiel und Wadersloh wurde nicht in Schutt und Asche gelegt […]
Neugierig, wie es weitergeht? Die ganze Geschichte kann man ab sofort im
„WADERSLOH MAGAZIN ROYALE“ nachlesen.Besuchen Sie uns gerne auch am Mein-Wadersloh.de-Stand am Kartoffelsonntag (Wilhelmstraße vor „Auszeit“, 18. August, 13-18 Uhr).
Fotos/Text: B. Brüggenthies