Schon von Weitem hört man fröhliches Kinderlachen soweit das Ohr reicht. Am Haarstrang in Wadersloh gehört das schon seit 1991 zur Tagesordnung. Ein Zufall führte 1991 zur Gründung der Kindertagesstätte, die am vergangenen Wochenende auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken konnte. Beim großen Familienfest nahm sich Betriebsleiterin Birgit Ottensmann-Lütke-Stratkötter Zeit für ein kleines Interview mit Mein-Wadersloh.de.
Wie Wadersloh 1991 zu seinem „Maulwurfshügel“ kam
Um zu ergründen, warum der Kindergarten „Mullewapp“ eigentlich „Mullewapp“ heißt, genügt eine kleine Sprachkunde ins Norddeutsche: „Lütke-Stratkötter bedeutet soviel wie kleiner Kötter an der Straße und die norddeutsche Entsprechung davon heißt Mullewapp, was soviel wie Maulwurfhügel heisst. Das sind die kleinen Hügelhäuser an der Nordsee“, erklärt Birgit Ottensmann-Lütke-Stratkötter mit einem strahlenden Lachen im Gesicht. Bei dem Wort „Mullewapp“ kommt einem freilich auch der Kinderbuchklassiker des gleichen Namens von Helme Heine in den Sinn. Genauso wie die Bücher ist auch der Alltag in dem Kindergarten: kindgerecht, farbenfroh und spannend.
„Anfang der 1990er gab es keine freien Kindergartenplätze und ich habe keine Tagesmutter für meinen Sohn gefunden. Also habe ich mich kurzerhand entschieden, als Tagesmutter auf dem eigenen Hof zu arbeiten. Dann gab es schnell die erste Kollegin, den ersten Umbau, den zweiten Umbau“, beschreibt die Einrichtungsleiterin kurz und knapp den Weg von der Idee bis zur heutigen Kindertagesstätte, in der zurzeit 12 Personen – vom Heilpädagogen bis zur Hauswirtschafterin – arbeiten.
Vielfältiges Angebot für Familien und kleine Forscher
Familie Westermann aus Wadersloh ist seit Jahren gerne beim „Mullewapp“. Frank Westermann und Töchterchen Johanna genießen das ländliche Ambiente: „Hier wir viel Wert darauf gelegt, dass die Kinder möglichst viel draußen in der Natur sind. Auch der Kontakt zu Tieren hier, dem Pferd und den Hunden, nimmt den Kindern die Kontaktscheue vor den Tieren“, sagt Frank Westermann. „Ich finde es auch schön hier. Ich bringe fast jeden Tag meinen Bruder Tommy hierher“, ergänzt Tochter Johanna. Zu erleben gibt es in der Tat viel auf dem Gehöft: „Eigentlich sind wir immer unterwegs. Mal im Wald, mal auf dem Wochenmarkt, bei den Nachbarn auf dem Bauerhöfen. Wir möchten, dass der Forscherdrang bei den Kindern geweckt wird“, sagt Birgit Ottensmann-Lütke-Stratkötter. Eltern können dabei flexibel und individuell entscheiden, wie viele Stunden ihre Kinder auf dem Bauernhof außerhalb von Wadersloh verbringen. Schon ab dem ersten Lebensjahr gibt es ein vielfältiges Angebot u.a. mit Familienbegleitung, Babymassagen und Eltern-Kind-Angeboten. In Zukunft wird das Angebot durch systemische Familienberatung, Elternbegleitung und Coaching ergänzt.
Wohlfühl-Bauernhof im Grünen
Beim großen Jubiläumsfest war auch für Aussenstehende der naturnahe Charakter des Erlebnishofes spürbar. Umgeben von Kaninchen, Hunden, Pony und vielen Spielmöglichkeiten dürfte es Kindern nicht allzu schnell langweilig werden. Eine besondere Aufmerksamkeit zog natürlich auch die Hüpfburg, die Alpakas und ein Dschungelspielmobil auf sich. Dazu strahlender Sonnenschein, als ob auch Petrus gemeinsam mit den vielen Kindern lacht. „Das ist wie auf einem Bauernhof. Hier haben die Kinder Freiheiten und die Gruppen sind nicht zu groß. Das ist ein richtiger Wohlfühl-Hof“, sagt Sabrina Husmann aus Diestedde und zieht damit auch ein passendes Fazit des Familientags.
Bildergalerie „25 Jahre Mullwapp“
Fotos/Text: B. Brüggenthies