Die Aufführungen der Literaturkurse und der Theater-AG des Gymnasiums Johanneum sind seit Jahrzehnten die unumstrittenen Höhepunkte eines Schuljahres für die Schülerinnen und Schüler. Kurz vor Ende des Schuljahres begeisterten die jungen Schüler auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ auch in diesem Jahr das Publikum mit den zwei Theaterstücken „Stürzende Engel“ und „No Way Out“.
„Stürzende Engel“ in der Aula des Gymnasiums Johanneum
Am 05.06.2016 führte der diesjährige Literaturkurs der Q1 unter der Leitung von Diethelm Schleime das Stück „Stürzende Engel“ in der Aula des Gymnasiums Johanneum auf. Bei dem Stück steht ein Ehemaligentreffen im Mittelpunkt: Elf ehemalige Schüler eines Deutschkurses treffen sich nach Jahren auf einer Party, die angeblich Alina, eine ehemalige Mitschülerin ausgerichtet hat. In Wahrheit steckt hinter der Einladung aber Alinas ehemalige Freundin Bess, die mit dem Kurs eine alte Rechnung offen hat. Als alle da sind, brechen alte und neue Konflikte auf.
Die Schüler haben es geschafft, die Merkmale und Eigenarten der Figuren herauszuarbeiten und die flotte, sehr umgangssprachliche und zuweilen derbe Sprache pointiert einzusetzen. Mit zum Teil ausdrucksstarker Gestik und Mimik unterstrichen sie zusätzlich die Persönlichkeit der Figuren. Bei der Inszenierung wurde nicht nur die Bühne genutzt, sondern auch die Aula miteinbezogen, um die wechselnden Örtlichkeiten, an denen die Ehemaligen die Einladung zum Klassentreffen erhalten, zu verdeutlichen. Eine weitere Vorstellung des Theaterstücks fand im Rahmen der Schultheatertage in Lippstadt auf der Studiobühne statt.
Kein Ausweg für die Theater-AG
Bereits am 22. Mai hieß es im Gymnasium Johanneum „No Way Out“, denn die Theater-AG präsentierte ihr aktuelles Stück, in dem es für die Akteure kein Entrinnen gab.
Auf seinem alten Landsitz veranstaltet der betagte Lord Whitechapel für einen kleinen, ausgewählten Personenkreis einen exklusiven Abend, der sich zu einer unheimlichen Nacht entwickelt. Jede der eingeladenen, adeligen Damen war bereits vorher schon in mindestens einen Mord verwickelt und so bleibt es an diesem Abend nicht bei einem plötzlichen Todesfall.
Vor allem die Rollen der adeligen Damen boten den Schülerinnen die Möglichkeit ihr theatralisches und musikalisches Können zu präsentieren und so verliehen sie ihren Figuren nuancierte und tiefgründige Authentizität und Lebendigkeit. Insgesamt überzeugte die Theater-AG durch ihre Begeisterung fürs Theaterspielen, die sich auch in vielen kleinen Details bei der Mimik und Gestik und in der liebevollen Gestaltung des Bühnenbildes zeigte. Frisch und überzeugend präsentierte sie eine Komödie, welche bisweilen die Zuschauer ein wenig verwirrte, was jedoch die Unterhaltung nich schmälerte.
Peter Deußen, ehemaliger Lehrer des Gymnasiums, der auf eine über 30-jährige Schultheatertradition am Johanneum zurückblicken kann und dem Gymnasium seit seiner Pensionierung vor allem durch seine engagierte Theaterarbeit weiterhin verbunden ist, hat mit seinem Ensemble, gezeigt, dass er bei den Schülern schauspielerische Fähigkeiten und eine ausgeprägte Freude am Theaterspielen entwickeln kann.
Quelle: Gymnasium Johanneum