Vor zwei Jahren schloss die „Sonderbar“ am alten Kirchplatz in Diestedde seine Pforten. Drei Jahre lang versuchte die Diestedderin Jessica Scheja ihren Traum vom eigenen kleinen Café im Nikolausdorf zu verwirklichen und mit hausgemachten Torten und Kuchen die Gäste zu verwöhnen bis das kleine Café aus betrieblichen Gründen schließen musste. Nach der Schließung des einzigen Cafés in Diestedde und zwei Jahren Leerstand wird aus dem Fachwerkbau nun Wohnraum.
Hohe Kosten für den Umbau
Auf Anfrage von Mein-Wadersloh.de bestätigte der Besitzer der Immobile, Jörg Schulte, den laufenden Umbau und somit auch die Tatsache, dass es wohl vorläufig kein Café im kleinsten Ortsteil der Gemeinde Wadersloh mehr geben wird. Zumindest nicht in der ehemaligen „Sonderbar“. Dabei habe es durchaus entsprechende Anfragen von Gastronomen gegeben. Ausgerechnet die Galerie im Innenraum verhinderte die erneute Nutzung als Gaststätte. „Schon in den letzten Jahren war der Treppenaufgang für Besucher aus Sicherheits- und Brandschutzgründen gesperrt und durfte nicht genutzt werden“, so Schulte.
Trotz weiterer Bemühungen und Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung und dem Bauamt des Kreises Warendorf war es nicht möglich ohne erhebliche Investitionen eine Konzession zu bekommen. Entsprechende Berechnungen der Statik und Sicherheitskonzepte waren durchaus vielversprechend, jedoch wäre der Bau einer Feuertreppe und der Rückbau der Galerie mit erheblichen Kosten verbunden gewesen. „Die Gemeindeverwaltung war sehr kooperativ und hat mich bei dem Vorhaben unterstützt, wieder einen gastronomischen Betrieb hier vor Ort einzurichten. Ich hatte bereits einen Interessenten, der eine Gaststätte mit Essensangebot am alten Kirchplatz betreiben wollte“, so Jörg Schulte.
Aus der Gaststätte wird sozialer Wohnraum
Letztendlich waren die Bemühungen aber vergeblich: In den letzten Wochen wurden bereits die letzten Spuren der einstigen Kneipe, die unter anderem als „Till Eulenspiegel“, „Buschtrommel“ „Gallerie“, „Nostalgie“, „Top Secret“ und bis 2014 als „Café Sonderbar“ für viele gesellige Stunden in den vergangenen Jahrzehnten sorgte, beseitigt und eine Nutzungsänderung beantragt. Wo es früher im Sommer Eis und im Winter heiße Kaffeespezialitäten gab und Stammtische ihre regelmäßigen Treffen abhielten, rollen in den nächsten Monaten Umzugswagen vor. Die Immobilie wird in Zukunft für den sozialen Wohnungsbau genutzt. In den nächsten acht Wochen entstehen zwei Wohnungen am alten Kirchplatz.
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