Zählen, wiegen, messen: Mindestens einmal pro Jahr ist das ein gewohntes Bild in den Geschäften. Gegen Ende des Jahres beginnt die große Inventur. Während viele noch die letzten Silvester-Besorgungen, finden in den Geschäften noch die letzten Zählungen statt. Zum Jahreswechsel ziehen die Unternehmen mit der Erfassung aller Bestände Bilanz, denn am Stichtag, dem 31. Dezember, muss das Inventar feststehen. So auch im Haushalts- und Schreibwarenladen Wächter in Diestedde.
„Hier ist noch ein Bleistift, dann sind es genau zwanzig von dem Typ“; sagt Marinus zu seinem Bruder Paulinus, der die Zahl auf dem Notizzettel seines Klemmbretts ergänzt. Immer in Zweier-Teams wird bei Wächter die jährliche Inventur durchgeführt. Einer schreibt, der andere zählt. Immer direkt nach den Weihnachtsfeiertagen beginnt das große Zählen in dem Traditionsgeschäft an der Langen Straße. „Mit der Hilfe der Kinder klappt das ganz gut“, sagt Uta Miele, während sie die kleinen Playmobilschachteln durchzählt.
Die Übersicht zu behalten ist dennoch nicht immer einfach bei dem großen Sortiment an Porzellan, Schreibwaren, Spielzeug und Hausrat. Knapp drei Tage dauert das Durchzählen. Neben den Familienmitgliedern halfen auch die beiden Schwestern Isabell und Luciana Salas sowie Lisa Tecklenborg beim Erfassen der Bestände mit.
[pullquote]„Man mag es kaum glauben, aber unsere fleißigen Helferinnen und Helfer freuen sich das ganze Jahr auf die Zählungen.“[/pullquote]
Vielleicht liegt es daran, dass hier und da auch mal ein verschollen geglaubter Schatz zwischen den Regalen auftaucht“, schmunzelt Monika Wächter-Miele. Nur das Zählen der Schreibwaren ist nicht ganz so beliebt. Bei den vielen unterschiedlichen Kugelschreibern, Füllern und Bleistiften dauert das Erfassen einfach etwas länger: „Das ist aber kein Problem. Wir haben trotzdem unseren Spaß dabei“, sagt Marinus Miele und hat schon den nächsten Schwung Bleistifte in der Hand.