Die Eurolearn gGmbH hat bestätigt, dass das geplante Mädcheninternat in Diestedde nicht mehr realisiert wird. Auf Anfrage bestätigte der Geschäftsführer des Schulträgers, Ayan Cosgun, mit großem Bedauern den Rückzug aus Diestedde und der Gemeinde Wadersloh. Die Schulgesellschafter und die Eigentümer konnten zuletzt keine Einigung für die zukünftige Nutzung erzielen, so dass das ambitionierte Projekt noch vor dem eigentlichen Startschuss nun beendet wurde. Mit ausschlaggebend für die Entscheidung war auch der fehlende Brandschutz im Internatsbereich, der eine weitere Investition erfordert hätte.
„Wir bedauern vor allem auch, dass wir dem designierten Schulleiter und den Lehrerinnen und Lehrern eine Absage erteilen mussten“, so Cosgun.
Er selbst habe bereits den Umzug von seiner Familie von Berlin ins Nikolausdorf vorbereitet und freute sich auf die neue Herausforderung in Nordrhein-Westfalen. Derzeit werden alternative Standorte für das geplante Schul- und Internatsprojekt geprüft: „In Rücksprache mit den Gesellschaftern favorisieren wir jetzt einen Neubau, bei dem wir zum Beispiel auch eine Schwimmhalle errichten können, was in Diestedde nicht möglich gewesen wäre“, so der Eurolearn-Geschäftsführer.
Auch für das Schulareal in Diestedde werden derzeit alternative Nutzungsmöglichkeiten geprüft. Auf Anfrage hat die EDUTEMA GmbH mit Sitz in Hagen mitgeteilt, dass derzeit mehrere Optionen geprüft werden. Eine Entscheidung, was in Zukunft aus den Schulgebäuden und dem Internat wird soll in den nächsten Wochen getroffen werden.
Hintergrund
Vor knapp einem Jahr hatte die Eurolearn gGmbh die Schulgebäude und das Internat neben dem Wasserschloss Crassenstein von der EDUTEMA GmbH (Hagen) gemietet, die die Schulgebäude kurz vor Weihnachten 2013 von der Priesterbruderschaft „St. Pius X“ erworben hatte. Die geplante Einrichtung einer staatlich anerkannten Privatschule (Schulträger: Eurolearn) und eines Internats (Verwaltungsträger: Edumos GmbH) sollte zum kommenden Schuljahr 2016/2017 erfolgen. Das „Eurolearn Gymnasium Wadersloh“ wäre die erste Schule der Eurolearn-Gruppe innerhalb der Europäischen Union geworden. In der Türkei werden bereits sechs Schulen betrieben.