Seit Jahrzehnten gehört das Umspannwerk zum Landschaftsbild am Ortsrand von Wadersloh. Seit Februar hat sich das Bild nun deutlich gewandelt: Die alte Freiluftanlage aus den 1950er Jahren weicht nun einem modernen Neubau, den die Westnetz GmbH und die RWE Deutschland AG voraussichtlich im Mai 2016 in Betrieb nehmen wird. Am Dienstagmorgen erreichte das Bauprojekt einen weiteren wichtigen Meilenstein: Mit der Lieferung der 30.000 Volt Innenraum-Schaltanlage begannen in dieser Woche die Installationsarbeiten im Innern des neuen Gebäudes an der Mühlenfeldstraße.
Projektleiter Manfred Münstermann kennt die Anlage in Wadersloh gut: „Ich war selbst drei Jahr hier im Einsatz. Seit 2001 sind keine Mitarbeiter mehr direkt vor Ort. Die Schaltanlage wird von Rheda-Wiedenbrück aus betreut. Die Planungen für den Umbau sind bereits vor 5-6 Jahren entstanden. Die alte 30 KV-Schaltanlage ist technisch veraltet und wird nun durch eine modernde Schaltanlage ersetzt gleichzeitig tauschen wir auch die 10 KV-Anlage aus, die bisher in einem Nebengebäude untergebracht ist. In dem neuen Gebäude haben wir dann moderne Technik auf kleinem Raum“, so der Projektleiter. Bisher beansprucht das Umspannwerk eine Fläche von rund 2440 m², nach Abschluss der Bauarbeiten wird der Platzbedarf nur noch rund 10 m² betragen und bleibt auf 30.000 Volt und 10.000 Volt ausgelegt. „Die neue Schaltanlage ist das Herzstück für die Steuerung und Überwachung der Umspannanlage. Bisher liegen wir sehr gut im Zeitplan und können das 30.000-Volt-Netz in Wadersloh im Mai anschließen. Ab dann kann die Netzleitstelle in Arnsberg die Anlage zentral rund um die Uhr fernsteuern und überwachen“, ergänzt Münstermann.
Rund 1,7 Millionen Euro investiert RWE Deutschland in den umfassenden Umbau an der Mühlenfeldstraße und investiert damit auch in die Zukunft der Gemeinde Wadersloh: „Die Energiewende stellt uns vor einige Herausforderungen im Stromnetz. Auch in Wadersloh wird viel Strom aus erneuerbaren Energiequellen in unser Verteilnetz eingespeist. 600 Photovoltaikanlagen und acht Windkraftanlagen decken bereits knapp ein Drittel des Gesamtbedarfs vor Ort. Mit der modernisierten Anlage wird ein zukunftsfähiges Netzmanagement möglich“, so RWE-Kommunalbetreuer Manfred Rickhoff beim Ortstermin. Endgültig abgeschlossen werden die Umbauarbeiten und Abrissarbeiten der alten Umspannanlage voraussichtlich im zweiten Quartal 2016.