Im nächsten Teil der Reihe „Mein Verein“ geht es ganz an den Rand der Großgemeinde. Das Wasser der Glenne verbindet die Gemeinde Wadersloh und Lippstadt und die Leidenschaft hier zu Angeln verbindet seit fast 50 Jahren die Mitglieder des Fischereivereins „Glenne“ e.V. Seit 1967 schlüpfen die Hobby-Angler in ihre Gummistiefel und machen sich mit Angelruten und Ködern auf den Weg zu den Gewässern zwischen Liesborn und Bad-Waldliesborn. Bernhard Knepper war 1967 das erste Vereinsmitglied des Fischereivereins „Glenne“ und erinnert sich noch gut an die Gründung: „Es gab damals mehrere Bewerbungen für die Pachtung des Gewässers. Die Bauern hatten das Wasserrecht und bestimmten wer an der Glenne angeln durfte. Der Lippstädter Verein war damals sehr stark. Daher setzte sich unser Gründungsmitglied Heinz Austerhoff sehr stark für die Gründung eines eigenen Vereins ein. Und wir bekamen dann tatsächlich den Zuschlag. Das war die Geburtsstunde des Fischervereins.“ Das Gewässer blieb somit in Liesborner Hand und der Verein wurde in den nachfolgenden Jahrzehnten größer und größer.
Heute gehören rund 80 Mitglieder dem Fischereiverein „Glenne“ an. Die Mitglieder kommen überwiegend aus der Großgemeinde, aber auch aus Lippstadt und Oelde reisen die Hobby-Angler an die Glenne oder an den Kleickmannsee, um hier in aller Ruhe die Angeln auszuwerfen und einen Hecht an Land zu ziehen. Die Rivalität der Vereine von einst ist heute längst Geschichte. Das gemeinsame Hobby verbindet über die Ortsgrenzen hinaus. Eine enge Freundschaft besteht zum ASV Benninghausen, aber auch zu den Anglern in Benteler, Diestedde und Oelde. Der Vorstand hebt besonders den festen Zusammenhalt unter den Mitgliedern hervor. Jeden ersten Freitag im Monat gibt es einen Seniorenabend. Da unterstützt die Jugend die älteren Mitglieder, wenn mal der Wurm auf den Haken muss. „Wir sind ein kleiner, familiärer Verein. Bei uns kennt jeder jeden“, betont Bernhard Stuckmann. Der erste Sonntag im Monat ist im Vereinskalender fest für den traditionellen Stammtisch im nahegelegenen Landgasthaus Söbke reserviert. Eine Besonderheit ist zudem das jährliche Fischerfest auf dem Hof von Familie Schulze Waltrup. Das Sommerfest bildet den gemütlichen Ausklang der Sommerferien. Und vielleicht werden hier auch schon die ersten Pläne für das 50-jährige Vereinsbestehen in 2017 geschmiedet? Die Wartezeit bis dahin wird sicher versüßt durch den ein oder anderen Aal oder Hecht aus dem Gewässer.
Viel Geduld, ebenso viel Liebe zur Natur und natürlich eine Angel sind übrigens die Grundvoraussetzungen, um einen großen Fang zu machen an der Glenne. „Man lässt sich von der Natur verwöhnen. Hier braucht man kein Radio oder MP3-Player. Beim Angeln findet man vor allem Ruhe und Entspannung“, schmunzeln die Vorstandsmitglieder. Auch sonst steht bei dem Liesborner Verein immer der Spaß im Vordergrund. Zu Wettkämpfen fahren die Angler nicht. Auch wenn der Verein derzeit sehr gut aufgestellt ist, mangelt es nur ein wenig an Nachwuchsanglern. Andere Freizeitbeschäftigungen haben das Angeln ein wenig in den Hintergrund rücken lassen bei der Jugend. Nach den Ferien planen die Vereinsmitglieder die Schulen zu besuchen und „Werbung“ für ihr Hobby zu machen.