Wer träumt nicht davon, irgendwann einmal einen wertvollen Schatz zu finden? Familie Neubauer aus Diestedde ist es nun schon zum zweiten Mal passiert: Beim Umgraben im Garten schimmerte plötzlich etwas im Erdreich. Eine alte Münze kam zum Vorschein, die seit Jahrhunderten darauf wartete, wieder ans Tageslicht zu gelangen. Anneliese und Bruno Neubauer trauten ihren Augen nicht, denn es war nicht die erste Münze die dort auftaucht: „Wir konnten es gar nicht fassen. Wir dachten erst, es sei ein Stein, was da glänzte. Schon vor zwei Jahren haben wir hier eine alte Münze entdeckt“, freuen sich die beiden über den ungewöhnlichen Bodenfund. Schnell rief das Ehepaar Sohn Richard an, der Dank Lupe und Internetrecherche schnell Licht ins Dunkle des besonderen Gartenfunds bringen konnte.
Die vielen Jahrhunderte im Erdreich haben zwar Spuren an dem Geldstück hinterlassen, doch erkennen kann man die Prägung immer noch. Die Jahreszahl 1759 und die Prägungen „LUDOVICIUS DG HASSIA LANDGRAV“ und „PRINCEPS HERSFELD COMES IN CATT“ sind noch gut auf der Silbermünze lesbar. Zur Zeit des Landgrafen Ludwigs VIII. von Hessen-Darmstadt bestand Diestedde nur aus wenigen Gehöften, von denen viele zum Schloss Crassenstein gehörten. In der Nähe des Standorts der heutigen Erlöserkapelle befand sich eine Wasserstelle. Vielleicht waren es Soldaten auf dem Weg zum Schloss Crassenstein, die an dieser Wasserstelle ihr Lager für die Nacht aufgeschlagen gatten und bei einem hastigen Aufbruch die Münzen zurückgelassen haben? Oder vielleicht fielen sie einem Handwerker auf dem Weg zur Taverne aus der Tasche? Wer in den Sommerferien Zeit, sollte vielleicht auch einmal seinen Garten umgraben oder den Dachboden absuchen. Vielleicht schlummert dort ja auch noch ein verborgener Schatz.