Folk und Blues sind als Musikrichtungen bekannt. Aber das Ganze dann auch „up platt“? Das Münsteraner Quartett „pattu“ hat das ungewöhnliche Experiment gewagt und das mit großem Erfolg: 2014 wurde die Gruppe auf Empfehlung des Westfälischen Heimatbundes mit dem Rottendorf-Preis für die niederdeutsche Sprache ausgezeichnet. Am Freitagabend war „pattu“ zu Gast im Nikolausdorf und hatte einige plattdeutsche Überraschungen im Gepäck.
Im leider nicht ganz ausverkauften Karl-Leisner-Heim fühlten sich die Konzertbesucher sichtlich wohl mit den Geschichten und der Musik von Georg Bühren (Gitarre und Gesang), Alexander Buske (Gitarre), Peter Egger (Bass) und Jürgen Mönkediek (Saxophon und Gesang). Kein Wunder: Viele Zuhörer dürften sich an die eigene Kindheit auf dem Land erinnert gefühlt haben. Denn genau darüber singt und erzählt „pattu“: Das Dorfleben im Münsterland. Altes plattdeutsches Liedergut ergänzte das Quartett mit eigenen neuen Werken, die mal lustig und amüsant, mal traurig und melancholisch das Landleben auf die musikalische Schippe nehmen.
„Wir haben die Gruppe bei der Verleihung des Rottendorf-Preises kennengelernt. Die Art und Weise, wie die Sprache transportiert wird und das Musikrepertoire haben uns sofort fasziniert“, so der Vorstand des Heimatvereins. „Das ist eine Form von Plattdeutsch in verschiedenen Stilrichtungen, die Alt und Jung ansprechen kann. Die Gruppe sagt von sich selbst, dass sie auch Menschen begeistern kann, die die Sprache nicht können. Das können wir nach diesem Abend nur bestätigen“, so Kohlstedde. Passend zum 20-jährigen Bestehen des Plattdeutschen Krinks in Diestedde rundete das besondere Blues- und Folkkonzert „up p latt“ den Festreigen zum Jubiläum ab.