Ob es mit dem Datum zusammenhängt? Ausgerechnet an einem Freitag, den 13. fiel in vielen Orten in der Umgebung um die Mittagszeit das Internet aus. Durch die vermehrte Umstellung von Telefonanschlüssen auf eine internetbasierte Lösung („IP-Anschluss“) war auch ans Telefonieren nicht zu denken. Betroffen waren vor allem die Kunden des Anbieters „Deutsche Telekom“. Wer noch mobil telefonieren konnte, versuchte die Hotline des Telekommunikationsanbieters zu erreichen. Das jedoch mit mäßigem Erfolg. Hier betrugen die Wartezeiten oftmals zwischen 20-30 Minuten und auch am anderen Ende der Leitung konnte niemand weiterhelfen: „Unsere Techniker arbeiten daran. Wir haben eine Massenstörung. Bitte haben Sie Geduld“, vermeldete die Bandansage. Auch am Abend waren viele Leitungen tot und auch das Mobilfunknetz lief nicht störungsfrei.
Wer früh ins Wochenende gestartet ist, nutzte die unfreiwillige „Offline-Phase“ für einen ausgedehnten Spaziergang oder den Wochenendeinkauf. Eigentlich ist es ja mal schön, so gar nicht erreichbar zu sein, doch in einer Zeit in der alles digital und irgendwie miteinander vernetzt ist, sorgte die Störung auch für Unbehagen.
Schulaufgaben mal ohne Internet
Anna Skusa, Schülerin der Sekundarschule, ist mit einem Mobiltelefon und Internetzugang groß geworden. Für sie gehört „online sein“ zum Alltag. Als am Freitag das Internet nicht mehr funktionierte, ist sie mit ihrer Hundedame Inga spazieren gegangen. „Zum Glück ist es am Wochenende passiert, sonst hätte ich meine Hausaufgaben nicht machen können“, so die Fünftklässlerin. Aus ihrem Schullalltag ist das Internet schon lange nicht mehr wegzudenken. Eben schnell für das Referat im Netz recherchieren, Videos schauen oder der besten Freundin eine Nachricht über den populären Nachrichtendienst „Whatsapp“ schreiben gehört heute dazu. Bei gutem Wetter kann man sich dann aber auch mal persönlich mit Freunden verabreden. Also alles halb so wild.
Zwangspause: Ohne Netz steht die Produktion still
Für die Diestedder Unternehme Christian und Daniela Teutrine war Freitag, der 13. hingegen kein schöner Arbeitstag. Die Inhaber des Internetstores „Skins4u.de“ haben sich auf die Produktion von Wandtattoos und Aufkleber („Skins“) für Spielkonsolen und Handys spezialisiert, die sie ausschließlich über das Internet vertreiben. „Seit Freitagmittag ging nichts mehr.
Wir konnten die eingehenden Bestellungen nicht mehr empfangen und somit auch keine Pakete mehr versandfertig machen“, klagt Christian Teutrine. In dem Büro am Siemensweg gingen daher schon am frühen Nachmittag die Lichter aus. Groß war die Freude über das unfreiwillig verfrühte Wochenende für die Internetunternehmer nicht: „Durch den Ausfall können wir viele Bestellungen erst nächste Woche bearbeiten. Den wirtschaftlichen Schaden können wir noch nicht beziffern, aber wir werden zeitlich in dieser Woche einiges nacharbeiten müssen, um die Waren zu verschicken“, so Teutrine. Übrigens: Die Telekom hatte den Fehler, der nach Aussage eines Telekom-Mitarbeiters durch Bauarbeiten ausgelöst wurde, erst in der Nacht auf Samstag behoben. Ein Tag ohne Internet und Telefon? Früher wäre es wohl kein Problem gewesen, aber heute ist es undenkbar. Die Zeiten ändern sich: Heute gehört es einfach dazu, „online“ zu sein.