Traditionelle Volkslieder werden nur noch selten gesungen? Das trifft für die Großgemeinde Wadersloh definitiv nicht zu. Schon zum zweiten Mal fand am Freitagabend das „Liesborner Wirtshaussingen“ statt und übertraf erneut sämtliche Erwartungen. Dabei ist das Erfolgsrezept des Liesborner Wirtshaussingen eigentlich schnell erklärt: „Singen mit Freunden, Singen für Jedermann, Singen in froher Runde, Lieder die jeder kennt“. Auf den kleinen Liederheften aufgedruckt wird beschrieben, welche Zutaten es bedarf, um aus einem kalten Wintertag einen herzerwärmenden Musikabend für Jung und Alt zu machen.
Schon das erste Wirtshaussingen vor einem Jahr traf den musikalischen Geschmack, doch die zweite Auflage toppte die Premiere sogar noch. Bereits zwei Stunden vor Konzertbeginn kamen die ersten Gäste zum „Alten Bahnhof/Gleis 1“, denn die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr zeigte: Der frühe Vogel fängt dem Wurm, beziehungsweise sichert sich einen der heißbegehrten Sitzplätze. Bis auf den allerletzten Stuhl war der Saal besetzt. „Und das obwohl wir extra noch mehr Sitzgelegenheiten geschaffen haben“, schmunzelte Wirtshausmusikant Ferdi Fleiter, der zusammen mit Rainer Windhövel, Alexander Hauffen, Astrid Timmerherm und Maria Holtkötter das Quintett „Liesborner Wirtshausmusikanten“ bildet.
„Nach dem Erfolg im letzten Jahr, ist es uns leicht gefallen, die Neuauflage zu organisieren“, begrüßte Astrid Timmerherm freudestrahlend die Gäste. Mit den Klassikern vom Vorjahr und ein paar neuen Liedern, die aus den Vorschlägen einer Wunschbox besonders häufig von den Besuchern gewünscht wurden, war auch das 2. Liesborner Wirtshaussingen aus musikalischer und geselliger Sicht ein toller Erfolg, darin waren sich die Mitwirkenden und Mitsingenden einig. „Letztes Jahr war es sehr schön, darum sind wir gerne wiedergekommen. Das gesellige Miteinander und die vielfältige Textauswahl sind einmalig. Wir kommen nächstes Jahr wieder“, waren sich nicht nur die beiden Wadersloherinnen Marlies Holtmann und Elisabeth Winkelnkemper einig. Das Wirtshaussingen war einmal mehr auch ein Zeichen eines ortsteilübergreifenden Miteinanders: Nicht nur aus den drei Wadersloher Ortsteilen kam das Publikum, sondern auch aus Beelen, Ostenfelde und sogar aus der Eifel strömten die Besucher zum gemütlichen Singen ins Liesedorf.