25 Jahre nach dem Mauerfall wurde die Wiedervereinigung mit einem farbenfrohen Chorkonzert in Wadersloh-Diestedde gefeiert. „Ost meets West: 25 Jahre Grenzenlos“ lautete das Motto eines einzigartigen Musik-Experiments, das die Erwartungen mehr als übertraf.
Mehr als 130 Sängerinnen und Sänger von „Thuringia Cantat“ aus Thüringen und den „NRW Mixed Voices“ (bestehend aus Projektchor Lichtblick Diestedde, Every Sing Rheda-Wiedenbrück, Voices of Joy Ahlen, sowie Schülern des TMG Oelde und Johanneum Wadersloh) aus den Kreisen Warendorf und Gütersloh standen erstmals unter der Leitung von Professor André Schmidt und Martina Schröer gemeinsam auf der Bühne und setzten der friedlichen Revolution von 1989 ein musikalisches Denkmal.
„Wir haben versucht Musiker aus zwei Bundesländern zusammenzuführen. Wer hätte vor dem Mauerfall geahnt, dass wir eines Tages in einem kleinen Dorf im Münsterland eine solche musikalische und menschliche Begegnung erleben dürfen“, so Benedikt Brüggenthies, der das Konzert seit Jahresbeginn gemeinsam mit Chorleiterin Martina Schröer vorbereitete. Bereits am Freitagnachmittag reisten die Gäste aus Thüringen an. Neben dem Chor waren auch die Bands „JANNA“ und „No Illusions“ mitgereist. Aus NRW unterstützte die Band „Close to Solution“ aus Hamm das Abendprogramm.
Gänsehaut-Atmosphäre herrschte schon zu Beginn des ausverkauften Konzerts: Haris Adrovic und Rabea Westarp von der Theater-AG des Gymnasiums Johanneum Wadersloh ein kurzes Theaterstück einstudiert. „Irgendwann kann uns diese Mauer nicht mehr trennen“, hallte es durch die Kirche und nur Momente später war die Mauer bei den Klängen von „Wind of Change“ Geschichte und das zweistündige Konzert begann. Kirchliche Stücke und Pop & Rock aus Ost und West sorgten für Gänsehautmomente. In der illuminierten Kirche sah und hörte man ein Konzert voller Energie, dass die Freude der Nacht des 8. November 1989 wieder zum Leben erweckte und in einer gemeinsamen After-Sing-Party im angrenzenden Festzelt endete, in der bis spät in Nacht das Zusammenwachsen von Ost und West gefeiert wurde.
Das wohl größte Kompliment des Abends kam von Joachim Rosenbrück: „Wir haben viele Konzerte dieses Jahr gegeben, aber nur in Diestedde haben wir die Deutsche Einheit wirklich gefeiert“, sagte der Musiker der Band „JANNA“. Am Sonntag endete die Ost-West-Begegnung mit einem Festakt und anschließendem Sektempfang. Bei der Verabschiedung waren sich Ost und West einig: „Das war nicht das letzte Treffen zwischen NRW und Thüringen!“.
Fotos: D. Inderlied, www.westfalenperle.de