„Was für ein schmuckes kleines Häuschen“ – Das ist wohl bei vielen Besuchern der erste Eindruck, wenn Sie das Backhaus im Schatten der St. Nikolaus-Kirche in Diestedde das erste Mal betreten. Kaum zu glauben, dass das urige Fachwerkgebäude schon 20 Jahre hier an seinem Standort steht. Am Wochenende feierte der Heimatverein Diestedde mit Gästen von Nah und Fern das Jubiläum bei „Bütterken und Bier“.
Das Motto der kleinen Feierstunde „Gut bedacht seit 20 Jahren“ hätte kaum treffender gewählt werden können. Die Entscheidung des Heimatvereins, damals noch unter Vorsitz von Werner Eckey, das Fachwerkhaus im Jahr 1993 hier zu errichten war goldrichtig – sozusagen „gut bedacht“. Denn noch heute finden unter dem Dach des Backhauses viele Veranstaltungen statt: Als Vereinshaus des Heimatvereins und all seiner Untergruppen, aber auch als öffentliche Veranstaltungsfläche und nicht zuletzt dank des markanten Ofens in seinem Innern auch als „echtes“ Backhaus ist das Häuschen bekannt und beliebt.
Dass das Backhaus damals überhaupt von seinem damaligen Standort am Hof Meier an der Oelder Straße in das Herz des Nikolausdorfs umgesetzt werden konnte war nur möglich, weil viele Hände mitanpackten .Innerhalb von nur drei Tagen hatten die Kameraden der der Diestedder Feuerwehr das Haus abgebaut und mit viel Herzblut und zahllosen ehrenamtlichen Helfern im Dorfkern wieder aufgebaut. Am 19. Juni 1994 wurde das Fachwerk-Schmuckstück eingeweiht. „Ohne die Fördermittel von der Gemeinde und der NRW-Stiftung und der Hilfe der vielen Ehrenamtlichen hätten wir das nicht geschafft“, war sich Werner Eckey in seinem Rückblick sicher.
Auch am Freitagabend bot das Backhaus einmal mehr seinen Gästen ein gemütliches Obdach. Bei münsterländischen Spezialitäten auf leckerem, noch am Freitagvormittag von Bubi Teeke frisch gebackenem Backhaus-Brot, und kühlen Getränken wurde der 20. Backhaus-Geburtstag gefeiert. Unter den Gästen waren viele der am Bau beteiligten Personen, die sich auch zwei Jahrzehnte später gerne zurückerinnerten an die „Nacht- und Nebelaktion“. Erstmals nach 20 Jahren war auch der damalige federführende Architekt Norbert Heckenkemper vor Ort: „Es ist gut erhalten, wir haben wohl saubere Arbeit gemacht damals“, schmunzelt der Architekt. „Aber hier und da war das schon eine ganz schöne Flickarbeit“, ergänzt Zimmermann Franz Weinekötter.
Während das Blasorchester Diestedder die passende Musikuntermalung lieferte, ließen sich die Gäste das frische Backhausbrot schmecken, schmökerten im „Fippenplex“-Roman und erinnerten sich an die vielen gemeinsamen geselligen Stunden im Backhaus. Besonders die neuste Kreation aus dem Backhausofen kam hervorragend an: Das „Deister Schwattbrot“ ging weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln.