Es ist mucksmäuschenstill im Karl-Leisner-Heim in Diestedde: 120 Jugendliche, Männer und Frauen im Alter von 12-70 Jahren warten gespannt auf David Thomas‘ nächste Anweisung. Dann ertönt ein eindrucksvolles „Your spirit touched me“. – „Und nun eine Tonlage höher bitte!“ – Trotz der Anstrengung genießen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jede Minute des Workshops mit dem Musicalstar. Das ganze Wochenende stand der Gospel im Mittelpunkt und am Ende bildete ein krönendes Abschlusskonzert in der St.-Nikolaus-Kirche den Abschluss einer außergewöhnlichen Veranstaltung in Diestedde.
Zweites Gastspiel für David Thomas im Nikolausdorf
Auch David Thomas fühlte sich wohl zwischen den vielen Gospelinteressierten. Schon bei seinem ersten Besuch im Nikolausdorf vor vier Jahren bewunderte der Brite, der mit seiner beeindruckenden Stimme Zuschauer in zahllosen Musicals begeisterte, vor allem die bunte Mischung bei dem Gospel-Workshop: „Es war an diesem Wochenende genauso schön wie bei meinem ersten Besuch. Es war eine gute Mischung, auch wenn mehr Frauen als Männer dabei waren. Die Männer trauen sich wohl nicht“, schmunzelte der Gospelsänger. Für einen der wenigen Männer war es aber in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Erlebnis: „Die Teilnahme war ein Überraschungsgeschenk meiner Familie zu meinem 60. Geburtstag“, so Ludger Nienaber aus Wadersloh, der mit Begeisterung an dem Workshop teilnahm.
Konzert mit Gänsehaus-Feeling bildet Höhepunkt des Workshops
Am Sonntagabend folgte dann der Höhepunkt des Workshop-Wochenendes: Organisatorin Martina Schröer hieß Gäste von Nah und Fern willkommen. Mit gesanglicher Unterstützung des Wiedenbrücker Chors „Every Sing“, dem Projektchor „Lichtblick“ aus Diestedde, „Blazin‘ Fire“ aus Ennigerloh, sowie Schülerinnen und Schülern des Thomas-Morus-Gymnasiums Oelde und des Johanneums Wadersloh stand ein eindrucksvoller Projektchor im Altarraum der St. Nikolaus-Kirche. Neben den Gospelklassikern wie „Go down Moses“ oder „Oh happy day“ überraschte vor allem David Thomas mit seinen eigenen Stücken, die allesamt Episoden aus seinem Leben widerspiegelten. „Meine Songs sind mir alle ans Herz gewachsen, da jeder einzelne für eine Episode in meinem Leben stehen“, erklärte David Thomas dem Publikum.
Lampenfieber bei Teilnehmern schnell verflogen
Nach dem Abschlusslied und tosendem Applaus dankten die Workshopteilnehmer nicht nur David Thomas für seine humorvolle und lehrreiche Gospellektionen, sondern auch Martina Schröer und den vielen Helferinnen und Helfern hinter den Kulissen. Der Gospel wurde an diesem Abend lebendig, das sahen nicht nur die Teilnehmer des Workshops und die vielen Zuschauer so, sondern auch Pfarrer Martin Klüsener: „Das war richtig schön. So viele verschiedene Chöre und ein so abwechslungsreiches Programm voller Emotionen.“ Teilnehmerin Irmgard Lübbers aus Wadersloh sprach aus, was die anderen Teilnehmer dachten: „Ein bisschen Lampenfieber hatte ich ja schon. Es war sehr mitreißend, vor einem so großen Publikum zu singen. Die zwei Workshop-Tage waren anstrengend, aber ich habe auch viel dazugelernt.“ Viele Gospelfans dürfen schon gespannt sein, wann David Thomas wieder zu Gast sein wird: „Ich komme gerne wieder. Alle guten Dinge sind drei“, versprach der Gospelsänger.